Brettspiel-Lexikon: alle Genres, Mechaniken, Begriffe

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Brettspiel Lexikon
Von Veröffentlicht am: 04. November 2022Kategorien: Brettspiel Geplauder0 Kommentare

Vor über einem Jahr haben uns Brettspiele wieder in ihren Bann gezogen. Nach langer Pause standen wir vor einer riesigen Auswahl an Spielen, welche inhaltlich weit über Spielkonzepte von Klassikern wie Monopoly und Mensch-Ärgere-Dich-Nicht hinausgehen. Bei der Suche nach neuen Spielen, stießen wir dann immer auf Begriffe, welche uns wenig bis gar nichts sagten. Roll-and-Write, Legacy, Workerplacement sind da nur ein paar Beispiele.

Um es anderen Einsteigern in die Brettspielwelt ein wenig zu erleichtern, haben wir nun dieses Brettspiel-Lexikon erstellt. Wir stellen Euch die verschiedenen Spiele-Genres vor, beschreiben Spielmechaniken und ihre Begriffe und am Ende listen wir noch ein paar „Fachbegriffe“ aus der Spielewelt auf, die man mal gehört haben sollte, wenn man sich mit Gesellschafts- und Brettspielen beschäftigt.

Brettspiel-Lexikon: Einleitung

Vorab noch ein paar notwendige Hinweise zu unserem kleinen Lexikon.

Unsere Listen unten haben sicherlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wir haben zwar versucht, alle möglichen Begriffe aufzulisten und kurz zu erklären, das eine oder andere ist uns aber sicherlich durch die Lappen gegangen. Wenn Euch etwas auffällt, was fehlen sollte, schreibt uns kurz einen Kommentar unter diesem Beitrag, wir ergänzen den Artikel sehr gerne.

Der zweite Hinweis betrifft die vielen Schubladen, die wir hier beschreiben und in die man die Spiele packen kann. Allerdings passen Spiele fast nie in nur eine Schublade. Nehmen wir das allseits bekannte Mensch-Ärgere-Dich-Nicht als Beispiel. Das ist ein Familienspiel, kann aber auch als Partyspiel durchgehen. Und bei komplexeren Spielen treffen oft noch mehr Eigenschaften auf ein Spiel zu. Wir merken oft selber, wenn wir einen Blogbeitrag über ein Spiel schreiben, dass das Einordnung in die Schubladen oft sehr schwer ist oder man das Spiel in sehr viele Schubladen stecken muss.

Auch der Begriff Brettspiel ist durchaus flexibel zu sehen. Generell gelten Brettspiele als Gesellschaftsspiele. Die Allermeisten haben wirklich ein Spielbrett oder einen Spielplan, auf dem das Spiel stattfinden wird. Es gibt aber auch Auslagespiele, wo der Spielplan erst nach und nach, im Laufe des Spiels, entsteht. Carcassonne ist dafür ein bekanntes Beispiel. Zudem sind die Spielfelder bei einem „Brett“-Spiel in den wenigsten Fällen aus Holz.

Ressourcen sammeln und produzieren

Brettspiel-Lexikon: Spielarten

Bevor wir zu den Spiele-Genres kommen, wollen wir kurz verschiedene Spielarten beschreiben, welche den „Umgang“ der Spieler mit- oder gegeneinander im Spiel beschreiben. Währens es bei klassischen Spielen fast immer darum geht, als Spieler allein ein Spiel zu gewinnen, gibt es inzwischen mehrere Varianten.

Kompetitive Spiele

Das ist die genannte, klassische Spielart. Jeder Spieler spielt für sich und versucht am Ende das Spiel zu gewinnen. Ein typisches Jeder gegen Jeden, wir man es von Mensch-Ärgere-Dich-Nicht, Mau-Mau kennt und welches auch heute noch, in vielen modernen Spielen genutzt wird.

Kooperative Spiele

Bei kooperativen Spielen sieht das ganz anders aus. Hier spielen alle Spieler gemeinsam und wollen „das Spiel“ besiegen. Die bekanntesten Beispiele sind sicherlich die Pandemic-Reihe, Gloomhaven, Robinson Crusoe oder Die Abenteuer von Robin Hood. Bei all diesen Spielen ziehen die Spieler gemeinsam los und versuchen zusammen Aufgaben zu lösen. Dafür ist viel Kommunikation zwischen den Spielern nötig, um gemeinsam zum Ziel zu kommen und zu gewinnen.

Semi-Kooperative Spiele

Es gibt wenige Spiele, wo die Spieler zwar gemeinsam ein Ziel verfolgen müssen um erfolgreich zu sein, aber jeder für sich doch seinen eigenen Vorteil im Kopf haben muss. Forgotten Waters ist ein aktuelles Beispiel für ein Semi-Kooperatives Spiel. Neben einem gemeinsamen Ziel als Piraten auf einem Schiff muss jeder Spieler auch seine persönliche Geschichte erfolgreich absolvieren.

One vs. All

Einer gegen alle. Hier spielt ein Spieler gegen alle seine Mitspieler. Agent Undercover ist ein Beispiel dafür. Mehrere Spieler spielen gemeinsam und einer von ihnen ist der Spion. Wenn er aufgedeckt wird, dann gewinnen alle, wenn nicht, dann nur der geheime Spion.

Teamspiele

Bei Teamspielen müssen oft mindestens 3, besser 4 oder mehr Spieler mitspielen. Diese bilden nun Teams, welche gegeneinander antreten. Das berühmte Tabu ist ein anschauliches Beispiel für ein Teamspiel, wo eine Gruppe einer anderen Begriffe erklären muss, ohne bestimmte Worte zu benutzen.

Solospiele

Natürlich gibt es Brettspiele, die man auch allein spielen kann. Bei diesen Solospielen müssen dann gewisse Ziele in einer bestimmten Zeit erreicht werden oder man spielt gegen einen „virtuellen“ Gegner, der einem das Leben schwer macht.

Brettspiel-Lexikon: Genres

Die Einordnung von Spielen in diese Genres ist oft schwierig. Wo hört ein Familienspiel auf ein Familienspiel zu sein und zum Kennerspiel zu werden? Es gibt keine klar definierte Grenze oder einen Parameter X, der ein Spiel in ein bestimmtes Genre einsortiert. Am Ende definiert das Genre die Zielgruppe, an die das Spiel gerichtet ist. Daher kann es vorkommen, dass ihr bei Informationen zu einem Spiel in einem Shop Familienspiel lest und im nächsten Shop steht Kennerspiel. Inzwischen gehen aber auch die Verlage hin und drucken sogar das Genre auf die Packungen. Achtet mal darauf, ob auf der Verpackung Hinweise auf Familie, Kenner oder Experte steht. Wobei man das auch ein wenig mit Vorsicht genießen muss. Denn eine explizite Auszeichnung als Expertenspiel wohl einen viel kleineren Kundenkreis anspricht, als eine Auszeichnung als Familienspiel.

Kinderspiele

Früh übt sich, das gilt auch beim Entdecken von Spielen. Daher sind Kinderspiele wirklich für die jüngsten Nachwuchsspieler entwickelt. Häufig haben diese auch noch pädagogische Effekte oder helfen beim Lernen. Die Spielfiguren haben oft eine Haptik, welche für ganz kleine Kinder geeignet sind und sind dabei so groß, dass die Figuren nicht verschluckt werden können. Kinderspiele sind oft noch eindeutig diesem Genre zuzuordnen. Alleine die Altersangaben lassen oft leicht erkennen, dass es sich um ein Kinderspiel handelt.

Familienspiele

Dieses Genre stellt wohl die größte Gruppe in der Brettspielwelt dar. Einfach zu lernende Regeln und Spielspaß für alle Beteiligten bis zum Spielende. Zudem dauern Familienspiele oft nicht sehr lange. Eine Partie dauert selten länger als 30-45 Minuten, sodass diese auch nach dem Abendessen noch gespielt werden können, bevor die Kleinen zu Bett müssen. Oft werden diese Spiele auch als Einsteiger-Brettspiele bezeichnet.

Kennerspiele

Familienspiele oder Einsteiger-Spiele sind zu langweilig? Prima, dann ran an die Kennerspiele. Diese haben deutlich anspruchsvollere Regeln, ohne aber zu komplex zu werden. Regeln studieren muss mindestens einem der Mitspieler Spaß machen und es darf die Spieler nicht stören, erst mal in ein Spiel reinzufinden. Dafür wird man mit Spielen belohnt, die sehr abwechslungsreich sind und die Möglichkeit bieten, eigene Strategien oder Taktiken zu entwickeln. Meist dauern diese Spiele etwas länger, so ab 45 – 60 Minuten aufwärts und es kann noch zusätzliche Zeit für den Aufbau des Spiels eingeplant werden.

Expertenspiele

Die größten Herausforderungen, und oft auch die dicksten Regelbücher, bieten Expertenspiele. Für diese benötigt man viel Brettspiel-Erfahrung und Lust an der Tatsache, sehr komplexen Regeln zu lernen und vor einer riesigen Herausforderung zu stehen. Zur Belohnung gibt es dann aber ein fantastisches Spielerlebnis, wo unzählige Möglichkeiten offen stehen. Diese Spiele dauern auch oft recht lange. Spielzeiten von mehreren Stunden sind im Bereich der Expertenspiele keine Seltenheit.

Spiel des Jahres – Auszeichnungen nach diesen Genres

Wenn ihr meint, diese Genres schon mal gehört zu haben, dann sicherlich bei den Auszeichnungen zum Spiel des Jahres. Hier werden die Kritikerpreise genau in den Genres Kinderspiel und Kennerspiel vergeben. Der Hauptpreis, das Spiel des Jahres, ist meist ein Spiel im Bereich Familienspiele. Beim deutschen Spielepreis wird diese Kategorisierung nicht vorgenommen. Hier wird nur zwischen Spielen für Erwachsene und Kinderspiele unterschieden.

Weitere Untergenres bei Spielen

Natürlich gibt es noch weitere Genre-Bezeichnungen, welche aber oft schon einen Bezug zur eingesetzten Spiel-Mechanik besitzen. So sollte klar sein, was Würfelspiele, Kartenspiele und Brettspiele voneinander unterscheidet.

Oft findet man noch den Begriff Party-Spiele als Genre-Bezeichnung. Diese Spiele machen in einer große, lockeren Runde am meisten Spaß. Auch hierbei sind die Regeln oft einfach gehalten, um diese schnell zu erlernen.

Brettspiel-Lexikon: Thematisierung-Genres

Oft fallen in den Beschreibungen oder Rezensionen zu Spielen noch Begriffe, welche die Thematisierung der Spiele beschreiben. Auch hier haben sich einige Begriffe im Laufe der Jahre durchgesetzt.

Abstrakte Spiele

Abstrakte Spiele haben keinen Bezug zu einer Realität oder zu einem realen Umfeld. Sie spielen in einer abstrakten Welt, welche beispielsweise nur aus Farben und/oder Formen bestehen kann. Das beste Beispiel dafür sind Kartenspiele, wie Skat, Canasta oder andere. Auch ein Rummikub spielt nicht wirklich in einer Spielwelt. Die Azul-Serie, um mal ein aktuelles Spiel zu nennen, ist im Grund ein abstraktes Spiel. Selbst wenn hier der Bezug zu Gärten oder Kirchenfenstern in der Beschreibung hergestellt wird, muss man schon viel Fantasie haben um sich im Spiel gedanklich in eine Kirche oder einen Garten versetzen zu lassen.

Eurogames

Eurogames werden gelegentlich auch German-Games genannt. Da aber viele der Spiele inzwischen aus dem Ausland kommen, ist der Begriff Eurogames üblich. Hauptmerkmal von Eurogames ist es, dass nur wenig Glück im Spiel ist. Im Spiel selbst steht meist die Spiel-Mechanik im Vordergrund. Natürlich sind die Spiele auch thematisiert, zum Beispiel im Mittelalter oder im Weltraum. Oft könnte man aber die Umgebung einfach verändern und die Spiele würden immer noch funktionieren. Bei Eurogames geht es in der Regel auch nicht darum, den Gegner zu vernichten. Ihn ärgern, Schaden zufügen, Ressourcen wegnehmen oder belegen, das ist durchaus gewollt. Aber am Ende sind alle Mitspieler noch in der Partie dabei und haben bestenfalls noch Chancen auf den Sieg.

Ameritrash

Im Gegensatz zu den Eurogames stehen bei Ameritrash-Spielen die Spiel-Charaktere im Vordergrund. Auch die Story und das Thema haben einen höheren Stellenwert. Dafür ist deutlich mehr Glück gefragt. Oft werden Aktionen oder Spielzüge ausgewürfelt, und somit kommt der Faktor Zufall ins Spiel.

Brettspiel-Lexikon: Spielmechanik

Neben den Genres findet man oft Begriffe in Spielbeschreibungen, mit denen die Spiel-Mechaniken beschrieben werden, die im Spiel eingesetzt werden. Die List ist wirklich lang und auch hier kann es zu sehr vielen Überschneidungen kommen. Viele Spiele kombinieren auch verschiedene Mechaniken miteinander.

Da die Liste ein wenig länger ist, versuchen wir die Mechaniken mit wenigen Worten zu beschreiben. Zudem befürchten wir, dass diese Liste alles Andere als vollständig ist. Aber legen wir mal los:

4X-Spiele

Das 4X steht für die X in „explore“, „expand“, „expoid“ und „exterminate“, also für Erkunden der Umgebung, Expandieren des eigenen Gebietes, Ausschöpfen von Ressourcen und Vernichten des Gegners. Damit sollte die Spiel-Mechanik erklärt sein, die oft bei Strategiespielen zu finden ist.

Abwurfspiele

Die Spieler versuchen alle Ressourcen, meistens Karten, abgeworfen zu bekommen. Mau-Mau ist so ein klassisches Abwurfspiel.

Action Selection

Die Spieler können aus einer Auswahl von Aktionen auswählen, die sie spielen wollen. Dies wird oft mit einer begrenzten Zahl von „Workern“ oder anderen Ressourcen gesteuert. Durch das Auslösen von Aktionen können meist weitere, stärkere Aktionen im Spiel freigeschaltet werden. Oft wird das mit Workerplacement verwechselt, wobei die Grenzen durchaus schwammig sein können.

Action Points

Meist eingesetzt in Verbindung mit der Action Selection. Nur, dass nun die Ausführung der Aktionen Punkte kostet.

Area Control

Eines der Zielspiele ist es, eine Gegend auf dem Spielplan zu kontrollieren. Dabei kommt meist ein Spielfeld mit einer Karte eines Gebietes zum Einsatz, wo die Spieler sich ausbreiten müssen.

Area Movement

Die Spieler bewegen sich auf einer Karte, auf der es definierte Bereiche für die Bewegungen gibt.

Asymmetrische Spiele

Die Spieler oder ihre Spiel-Charaktere besitzen unterschiedliche Fähigkeiten. Diese verleihen ihnen oft besondere kräftige Eigenschaften aber auch Schwächen bei anderen Spielfunktionen.

Auktion

Die Spieler bieten in einer Auktion auf Ressourcen oder andere Gegenstände im Spiel.

Deck Building

Die Spieler haben verschiedene Karten auf der Hand, die sie ausspielen können. Diese Karten werden als Deck bezeichnet. Beim Deck Building geht es darum, diese Karten immer weiter zu verbessern und zu optimieren. Dazu können Karten zugefügt oder abgeworfen werden. Eine Variante vom Deck Building ist das Bag Building. Hier werden die gesammelten Ressourcen in einem Sack gesammelt, aus dem später blind gezogen wird.

Dice Placemant

Einen Würfel platzieren, um dadurch einen Effekt im Spiel auszulösen oder eine Aktion zu triggern. Dabei dienen die Würfel oft als Worker-Ersatz.

Dice Rolling

Im Spiel werden Würfel halt gewürfelt. Dabei kann das der Kern des Spiels sein, zum Beispiel bei reinen Würfelspielen. Die Würfel können aber auch Nebenrollen im Spiel haben, wo durch das Würfeln etwa die Anzahl von Ressourcen auf einem Markt bestimmt werden oder wie das Wetter wird.

Dungeon Crawler

Bei Dungeon Crawler müssen unbekannte Gebiete erst erforscht werden. Dabei handelt es sich häufig im dunkle Höhlen oder Räume, wo einen dann verschiedene Gegner aber auch Belohnungen erwarten.

Deduction – Social Deduction

Bei diesem Mechanismus müssen die Spieler erst Geheimnisse erforschen, um damit weitere gemeine Informationen entschlüsseln zu können. Das können Geheimnisse von Gegenspielern, Bösewichten im Spiel oder auch von Gegenständen.

Drafting

Beim Drafting kann der Spieler eine Auswahl aus einem Angebot treffen, etwa Karten. Nach seiner Wahl gehen die verbliebenen Karten dann an einen Mitspieler, welcher dann seine Auswahl trifft, und so weiter.

Engine Building

Die Spieler versuchen mithilfe von verschiedenen Ressourcen Gegenstände herzustellen, welche dann wiederum neue oder bessere Ressourcen produzieren. Dabei kann die Produktion solcher Gegenstände über mehrere Runden im Spiel gehen.

Exit Games

Die Spieler versuchen aus verschlossenen Räumen zu entkommen, oder von einer verlassenen Insel zu fliehen. Dazu müssen sie verschiedene Aufgaben erfüllen, Rätsel lösen oder Geheimnisse entdecken.

Flippen

Das Umdrehen von Gegenständen im Spiel. Meist in Verbindung mit Plättchen in einem Legespiel genannt. Werden zuvor ausgelegte Plättchen umgedreht, spricht man vom Flippen. Es können aber auch Karten sein, die geflippt werden oder beliebige andere Gegenstände.

Flip & Writer

Nach dem Umdrehen einer Karte können Aktionen auf einem Spielplan mit dem Stift ausgeführt werden. Ähnlich wie Roll & Write, nur halt mit Karten.

Gleichzeitigkeit / Echtzeit

Die Spieler führen ihre Spielzüge gleichzeitig aus. Dadurch entsteht weniger Wartezeit im Spiel, auch Downtime genannt.

Handel

Im Spiel wird gehandelt. Es werden Waren produziert und verkauft oder man versucht günstig an fertige Waren zu kommen und diese dann mit Gewinn zu verkaufen.

Hidden Objects

In diesen Spielen müssen die Spieler unbekannte Orte oder Objekte entdecken, um im Spiel voranzukommen oder das Spiel zu gewinnen.

Looten

Gegenstände auf einem Spielplan einsammeln. In vielen Dungeon Crawlern kann man Gegenstände oder Geld von besiegten Gegnern looten.

Legacy

Bei Legacy-Spielen verändern sich die Spielregeln im Laufe der Partie. Die Änderungen werden entweder durch Ereignisse im Spien ausgelöst oder bei einer neuen Spielrunde.

Legespiel

Plättchen-Legespiel wäre hier auch eine gute Bezeichnung. Die Spieler müssen Plättchen auslegen, um im Spiel vorwärtszukommen. Wir sagen nur Carcassonne. Noch Fragen?

Memory

Bei diesem Mechanismus geht es darum, dass die Spieler sich Dinge im Spiel merken müssen. Das können verschiedene Spielelemente sein, Orte, Plättchen oder auch, wie viele Ressourcen noch im Spiel sind.

Modular Boards

Das Spielfeld besteht hierbei aus verschiedenen Modulen, welcher zu Spielbeginn zu einem Spielplan zusammengestellt werden. Es kann auch möglich sein, dass solche Spielfelder im Laufe der Partie noch wachsen oder sich verändern.

Multiscorer

Bei Multiscore Spielen gibt es mehrere Möglichkeiten, um an erforderliche Siegpunkte zu kommen und nicht nur „den“ einen Weg.

Open World

Bei diesen Spielen bewegen sich die Spieler frei, in einer offenen Welt, welche frei erkundet werden kann und sich manchmal erst durch Entwicklungen im Spiel entwickelt.

PickUp and Delivery

Dinge im Spiel aufsammeln, transportieren und an einem anderen Ort wieder ablegen, ist das Herz einen PickUp and Delivery Spiels.

Ressourcen Management

In vielen Spielen hat man verschiedene Ressourcen zur Auswahl. Geld, Rohstoffe, Personal, alles was es so gibt. Dummerweise ist oft ein chronischer Mangel an Ressourcen vorhanden, so dass es auf ein gutes Management ankommt, um diese wenigen Ressourcen möglichst gewinnbringend anzulegen.

Roll and Move

Würfel werfen und bewegen. Ähm, Mensch-Ärgere-Dich-Nicht, das ultimativ klassische Roll and Move Spiel.

Roll and Write

Würfel werfen und was aufschreiben. Wer jetzt laut Kniffel ruft, der hat vollkommen recht. Inzwischen gibt es aber noch viel mehr Spiele dieser Art, wo einfach gewürfelt und dann geschrieben wird.

Set Collection

Die Spieler versuchen so viele gleichartige Karten oder Spielsteine zu sammeln oder zu kombinieren.

Stichspiele

Es werden Karten gespielt um sogenannte Stiche zu machen. Bekannte Klassiker dieser Mechanik sind Skat und Doppelkopf. Moderner ist z. B. Jekyll vs. Hyde.

Tile Placement

Ähnlich wie beim Workerplacement werden hier meist Plättchen auf einen Spielplan oder andere Element im Spiel gelegt, welche dann bestimmte Aktionen oder Wertungen auslösen.

Tower Defense

Man sitzt als Spieler an einer Stelle, zum Beispiel in einem Turm, und von außen rollen Angriffswellen von Feinden auf einen zu.

Variable Action Order

Normalerweise ist die Reihenfolge der Spieler oder der Aktionen im Spiel klar definiert. Bei Variable Action Order Spielen kann diese aber, je nach Ereignissen im Spiel, variieren.

Variable Player Power

Die Charaktere der Spieler haben unterschiedliche Fähigkeiten. Dabei bringt jeder Charakter andere Eigenschaften ins Spiel, wodurch die Spiele eine hohe Varianz haben.

Strategie

In Strategiespielen müssen sich die Spieler für eine (oder mehrere) Strategien entscheiden, um das Spiel erfolgreich zu gestalten. Dabei kann es notwendig sein, das eigene Spiel langfristig in die Zukunft zu planen und seine Strategie gegebenenfalls an Entwicklungen im Spiel anzupassen.

Neogations

Es geht darum, im Spiel Verhandlungen zu führen. Oft passiert das in Handelsspielen, wo man mit anderen Spielern über den Erwerb von Waren feilscht.

Rondell

In einem Rondell werden Spielfiguren im Kreis gezogen und triggern auf den Zielpunkten verschiedene Aktionen.

Worker Placement

Den Spielern stehen Spielfiguren zur Verfügung, welche sie gezielt einsetzen müssen, um verschiedene Aktionen auszulösen. Die Anzahl der Figuren ist dabei begrenzt und oft blockiert man durch das Setzen der eigenen Spielfigur die Aktion für seine Gegenspieler.

Diese Mechaniken lassen sich unbegrenzt kombinieren

Das war eine Auswahl aus bekannten Spiel-Mechaniken. Es gibt noch unzählige weitere, oft exotische Mechaniken, die hier aber den Rahmen sprengen würden.

Die Spieleentwickler kommen auf immer neue Ideen und sind Meister darin, die genannten Mechaniken miteinander zu kombinieren. Hier mal ein paar Beispiele:

  • Carcassonne: Plättchenlegen und Worker-Placement
  • Dune Imperium: Worker-Placement und Deck Building
  • Terraforming Mars: Deck Building, ein Hauch Strategie (auch wenn die öfters mal in sich zusammenbricht), Set Collection, ein wenig Engine Building und Drafting

Ihr seht, ein Spiel kann mehrere Mechaniken nutzen ohne dadurch zu kompliziert zu werden.

Brettspiel-Lexikon: Spielerische Fachbegriffe

Am Schluss möchten wir noch ein paar Begriffe erklären, die immer wieder mal in Foren zu lesen sind oder in Erklärvideos auf YouTube fallen.

Absacker Spiel

Nach einem langen Spieleabend noch einen kleinen Absacker spielen. Das sind oft kurze, schnell Spiele, bei denen man keine Gehirnakrobatik mehr ausführen muss.

Aktion

Aktionen sind Tätigkeiten, die ein Spieler in seinem Zug ausführen kann.

Alphaspieler

Mit einem Alphaspieler ein kooperatives Spiel zu spielen, ist maximal anstrengend. Er/Sie wird versuchen, alle Entscheidungen nach seiner Vorstellung zu treffen.

Analyse Paralyse

Manche Spieler*innen verfallen während eines Spielzuges in eine Analyse Paralyse. Es müssen Entscheidungen getroffen werden, die sehr gut bedacht werden müssen. Dagegen kann man nichts machen, außer zu warten, den Müll runter zu bringen, das Auto zu waschen oder ein Buch zu schreiben.

Auspöppeln

Vielleicht die schönste Tätigkeit, wenn ein neues Spiel angekommen ist. Die einzelnen Spielelemente aus den Druckrahmen lösen – das auspöppeln.

Automa

Als Automa wird ein automatischer Spieler bezeichnet, welcher z.B. in einem Solospiel als Gegner zur Verfügung steht.

Bluff

Mitspieler täuschen

Boardgamegeek

Beim Boardgamegeek handelt es sich um das weltweit größte Brettspielforum. Ihr findet dort Informationen zu allen Spielen, tolle Diskussionen, interessante Neuigkeiten, Downloads zu vielen Spielen. Ein Besuch dort lohnt sich auf jeden Fall.

Booster

Ein kleines Update zu einem Spiel

Casual Games

Gelegenheitsspiele, meist mit niedrigen Einstiegshürden, welche die breite Masse an den Spieltisch bringt. Das können Klassiker sein, wie Monopoly, Catan oder auch neuere Spiele wie Azul.

Downtime

Die Zeit im Spiel, die Mitspieler warten müssen und nichts tun können.

Droppen

Etwas fallen lassen. So droppen oft besiege Gegner in Dungeons entweder Ausrüstungsgegenstände oder Geld, welches dann von den Spielern eingesammelt (looten) werden können.

Dungeon

Dunkler Ort, oft Höhlen, Verliesse oder Kellerräume

Erklärbär

Bei einem neuen Spiel lernt einer die Regeln und macht dann für seine Mitspieler den Erklärbär.

Erweiterung

Erweiterungen für Spiele, welche neue Module ins Spiel bringen, Regeln erweitern oder anpassen, neue Abenteuer liefern.

Fomo – Fear of missing out

Die Angst, etwas zu verpassen. Bei Brettspielern weitverbreitet, wenn neue Kickstarter starten oder neue Spiele zu Messen angekündigt werden. Heilungschance liegt ungefähr bei null.

Gateway Spiele

Will man Menschen, die bisher nur einfache Familienspiele gespielt haben, in die Welt der Kennerspiele einführen, sind dafür Gateway Spiele gut geeignet. Die sind dann nicht ganz so anspruchsvoll, eher am unteren Rand der Kennerspiel-Komplexität angesiedelt. Meist sind die Regeln noch recht einfach, die Komplexität kommt dann mit den Möglichkeiten ins Spiel.

Glücksfaktor

Der Glücksfaktor bestimmt, wie viel Glück man benötigt, um ein Spiel zu gewinnen. Meist haben Würfelspiele einen eher hohen Glücksfaktor als Strategiespiele.

Hausregeln

Manchmal versteht man einzelne Regeln nicht oder hält diese für überflüssig bis sinnlos. Also, einfach eigene Hausregeln machen und Spaß am Spiel haben. Man wird nicht verurteilt, wenn man von den Standard-Spielregeln ein wenig abweicht und bei manchen Spielen erhöht das auch den Spielspaß.

KI

KI steht für künstliche Intelligenz. Bei Mechanismen gemeint, welche nicht von den Spielern gesteuert werden.

Loot

Loot, oft auch als Geldausgeberitis bezeichnet. Der Loot ist die Sammlung an Spielen, welche Spieler von einer Messe oder einem anderen Event mit nach Hause bringt.

Ludografie

Was dem Buchautor seine Bibliografie ist, ist dem Spieleautor seine Ludografie.

Marker

Spielsteine um Dinge auf dem Spielbrett, auf ausgespielten Karten oder einem Spieler-Tableau zu markieren.

Meeple

Meeples sind die kleinen Spielfiguren, welche mit Carcassonne auf den Markt kamen. Mittlerweile findet man diese witzigen Figuren auch in anderen Spielen, teilweise ähnlich, teilweise in sehr kreativen Ausführungen. Vom Dinosaurier bis zum Schwein ist wirklich alles dabei.

Pöppel

Vor den Meeples gab es meist nur die Pöppels, welche Ihr sicherlich vom Mensch-Ärgere-Dich-Nicht oder anderen klassischen Spielen kennt.

Pile of Shame

Auch Stapel der Schande genannt. Spiele in der Sammlung, welche noch nie gespielt wurden.

Prototyp

Gerade in Video-Rezensionen hört man oft, dass die Tester einen Prototypen gespielt haben. Das sind Spiele, die noch in der Entwicklung sind. Das Spielen von solchen Prototypen gehört zur Entwicklung von neuen Spielen, um Schwächen oder Fehler aufzudecken.

Sleeves / sleeven

Sleeves sind Schutzhüllen für Spielkarten. Viele Brett- oder Kartenspieler schützen so ihre Karten vor Verschleiß und Verschmutzungen. Kann man machen, wir halten es aber für eine riesige Umweltsauerei, Hunderte von Papierkarten in Plastiktüten zu verstauen.

Spieleautor*innen

Spieleautor*innen sind die fantastischen, kreativen Menschen, welche die Ideen zu immer neuen Spielen haben.

Spieleverlag

Die Spieleverlage veröffentlichen die Spiele, welche die Spieleautor*innen entwickelt haben. Dabei werden die Spiele und Anleitungen oft noch redaktionell bearbeitet, die Produktion und die Versandlogistik wird aufgebaut und auch das Marketing für die Spiele liegt bei den Verlagen.

Spieler-Tableau

Das Spieler-Tableau ist in vielen Spielen zu finden. Jeder Mitspieler bekommt sein eigenes Tableau, um dort verschiedene Fortschritte zu markieren. Bei einigen Spielen finden sich hier auch die Informationen zum eigenen Spiel-Charakter.

Spoiler

Es gibt Spiele, die geheime Orte oder Gegenstände beinhalten oder deren Spielverlauf für neue Spieler noch geheim bleiben sollte. Diese Geheimnisse auszuplaudern und den neuen Spielern die Spannung zu nehmen, nennt man Spoilern.

Wiederspielbarkeit

Sehr häufig hört man den Begriff Wiederspielreiz, in Verbindung mit Brettspielen. Das sagt einfach aus, wie hoch der Wunsch ist, ein Spiel immer wieder zu spielen. Da gibt es gewaltige Unterschiede. Manche Spiele nutzen sich schnell ab, irgendwann hat man alles gesehen und der Reiz für eine neue Partie ist nur noch gering. Andere Spiele kann man immer und immer wieder spielen und locken mit immer neuen Erfahrungen.

Danke für das Lesen des Beitrages.

Hinweis: Wenn wir über Spiele berichten, das sind das subjektive (Erst-)Eindrücke, die wir von dem Spiel gesammelt haben. Wir sehen uns nicht als Spielkritiker. Daher gibt es hier auch keine Bewertung der Spiele mit Sternchen oder Noten.

Übrigens: Die Texte auf diesem Blog sind selbst geschrieben und stammen nicht aus einer Text-KI. Allerdings lassen wir inzwischen einige Titelbilder von einer Bilder-KI erstellen. Ihr erkennt diese an den Zauberern, Zwergen oder anderen Wesen, die wir nicht selbst fotografieren können.

Wir freuen uns riesig über Kommentare unter dem Beitrag oder über das hemmungslose Teilen auf den Social Medias.

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