Brettspiel Lexikon: Strategie und Taktik bei Brettspielen

Von Veröffentlicht am: 07. Februar 2024
Brettspiele Strategie und Taktik
Inhalt

Strategie und Taktik in einem Brettspiel? Was bedeuten diese Begriffe eigentlich und warum sind diese wichtig, um bestimmte Spiele zu verstehen? Und natürlich erzählen wir Euch, welche Art von Spielen wir lieber spielen.

Was ist Strategie bei Brettspielen?

Strategie in Brettspielen bezieht sich auf die langfristige Planung und die Entscheidungen, die ein Spieler trifft, um sein Ziel zu erreichen. Damit sollen meistens die Chancen auf den Sieg maximiert werden. Es geht darum, Ressourcen effektiv zu nutzen, die Aktionen der Gegner zu beachten und flexible Pläne zu entwickeln, die sich an die sich ändernden Bedingungen des Spiels anpassen können.

Bei einer guten Strategie werden meist folgende Elemente berücksichtigt:

  • Ziele setzen: Das Ziel kann verschieden Punkte beinhalten. Bestimmte Ressourcen sammel, um damit weiter Ziele erfüllen zu können, die Eroberung eines bestimmten Gebietes oder das Erreichen von anderen Meilensteinen im Spiel, die weitere Möglichkeiten eröffnen.
  • Ressourcenmanagement: In vielen Strategiespielen sind die Ressourcen Mangelware. Daher ist es wichtig, vorab zu überlegen, welche Ressourcen man für seine Ziele benötigt und welche man vielleicht vernachlässigen kann.
  • Positionierung: Oft ist in Spielen die Positionierung von Gebäuden oder Arbeitern auf dem Spielfeld ein wichtiger Schritt, um seine Ziele zu erreichen. In einigen Spielen müssen diese Gebäude und Arbeiter auch vor den Mitspielern geschützt werden. Oft ist auch die Positionierung auf einer Leiste, welche den Startspieler bestimmt, ein notwendiger Faktor im Spiel.
  • Planung und Flexibilität: Gute Strategen planen ihre Spielzüge sehr genau. Dabei sollten sie aber auch eine gewisse Flexibilität mitbringen, um auf Ereignisse im Spiel zu reagieren. Es kann immer zu unvorhersehbaren Ereignissen kommen, oder die Gegner machen der eigenen Planung einen Strich durch die Rechnung. Es ist immer gut, einen Plan B im Kopf zu haben.
  • Risikobewertung: Jede Aktion im Spiel kann Belohnungen bringen oder wichtig auf dem Weg zum Ziel sein. Oft bergen Aktionen aber auch Risiken. Hier gilt es abzuwägen, ob der Nutzen der Aktion das Risiko wert ist.

All diese Punkte machen die Strategie in Brettspiel zu einem komplexen Thema. Sehr strategische Spieler beachten aber viele der genannten Punkte, oft vollkommen unbewusst, während eines Spiels. Sogenannte Bauchspieler sind eher taktisch unterwegs und reagieren eher kurzfristig auf anfallende Entscheidungen im Spiel.

Was ist Taktik bei Brettspielen?

Taktik in Brettspielen bezieht sich auf kurzfristige Entscheidungen und Handlungen, die ein Spieler während eines Spiels trifft, um spezifische Ziele zu erreichen oder sich einen vorübergehenden Vorteil seinen Gegnern gegenüber zu verschaffen. Im Gegensatz zur Strategie, die sich auf langfristige Planung konzentriert, bezieht sich Taktik auf die unmittelbaren Aktionen, die ein Spieler ergreift, um sich in einer bestimmten Spielsituation zu behaupten.

Auch bei der Taktik gibt es verschiedene Punkte zu beachten:

  • Positionierung: Einheiten, Figuren und Gebäude müssen positioniert werden, um sofort einen Vorteil zu erlangen. Auch das Einsetzen/Ausgeben von Ressourcen kann einen kurzfristigen Vorteil bringen.
  • Angriff und Verteidigung: Angriffe und Verteidigung sind oft sehr taktische Elemente in einem Spiel. Natürlich kann ein Angriff strategisch lang geplant sein. Im Moment des Angriffs muss man aber mit den Mitteln zurechtkommen, die gerade da sind. Diese wollen dann taktisch klug eingesetzt werden.
  • Ausnutzung von Schwächen: Taktik beinhaltet oft das Identifizieren und Ausnutzen von Schwächen in der Strategie oder Positionierung der Gegner, um einen Vorteil zu erlangen.
  • Tempo und Initiative: Taktische Entscheidungen können auch das Tempo des Spiels und die Kontrolle über die Initiative beeinflussen, indem sie den Gegner unter Druck setzen.
  • Reaktion auf gegnerische Züge: Taktik erfordert oft schnelle Reaktionen auf die Züge der Gegner, um auf unvorhergesehene Entwicklungen zu reagieren oder sich an veränderte Umstände anzupassen.

Insgesamt bezieht sich Taktik in Brettspielen auf die Fähigkeit eines Spielers, geschickt und effektiv auf die aktuellen Bedingungen und Herausforderungen des Spiels zu reagieren, um seinen kurzfristigen Zielen näher zu kommen und sich einen Vorteil gegenüber den Gegnern zu verschaffen.

Was heißt das alles nun in der Brettspiel-Praxis?

Nehmen wir mal zwei Beispiele aus der Praxis:

Ache Nova – mehr Taktik

Arche Nova ist ein Paradebeispiel für ein eher taktisches Spiel in unserem Spieleregal. Oft hören wir die „Kritik“, dass man in dem Spiel nichts langfristig planen kann. Richtig, das ist bei Arche Nova recht schwer, wenn man falsch an das Spiel herangeht. Vor Spielstart sagen, man will einen Zoo mit vielen Affen und einem Aquarium bauen, weil das gestern erfolgreich war. Damit fällt man garantiert auf die Nase, weil vermutlich nicht die gleichen Karten kommen, wie im Spiel von gestern.

Bei Arche Nova geht es mehr darum, sehr taktisch auf die Möglichkeiten zu reagieren, die gerade zur Verfügung stehen. Sprich, spiele mit den Karten, die gerade im Spiel sind und mache das Beste daraus.

Strategie kann man natürlich auch bei Arche Nova einsetzen. Man kann sich Ziele setzen, z.B. die Start-Artenschutzprojekte zu erfüllen oder den Zooplan voll auszubauen. Auch die Planung von Gebäuden und Gehegen, die Einkommen generieren, ist ein strategischer Aspekt. Aber bei allen Dingen muss hier der Punkt Flexibilität einen großen Stellenwert haben.

Brass Birmingham – Strategie vom Feinsten

Brass Birmingham ist dagegen ein sehr strategisches Spiel. Auch hier gilt es, taktisch klug aus den vorhandenen Handkarten das optimale herauszuholen. Aber eine langfristige Planung der eigenen Fabriken und Transportwege ist hier essenziell. Dabei muss aber auch das Spiel der Gegner sehr genau beobachtet werden. Deren Verkehrsnetze und Ressourcen-Fabriken können in die eigene Strategie eingebunden werden. Hier gilt es dann, auch eine gewisse Flexibilität in der Planung mitzubringen. Denn die Aktionen der Mitspieler können auch mal ein Ziel unerreichbar machen. Ebenso gut kann es die eigenen Aktionen auch vereinfachen, wenn plötzlich kostenlose Ressourcen des Gegners zur Verfügung stehen.

Das macht Brass zu einem sehr strategischen Spiel.

Strategie und Taktik – oft sind diese gemischt in Spielen vorhanden

Ihr merkt an den beiden Beispielen schon, dass Strategie und Taktik in vielen Spielen gleichermaßen vorkommen. Ein gutes Strategiespiel verlangt oft akute taktische Entscheidungen von den Spielenden. Aber auch bei einem sehr taktischen Spielen kann man mit Strategien herangehen, wenn man flexibel genug ist, immer wieder auf neue Ereignisse im Spiel zu reagieren.

Strategie oder Taktik? Was spielen wir lieber?

Generell mögen wir beide Varianten von Spielen. Herrn Tommi liegen taktische Spiele ein wenig mehr, weil er eher der Bauchspieler ist. Frau Melli dagegen blüht in Strategiespielen förmlich auf. Das bemerkt man beispielsweise bei Lacerda-Spielen, die extrem Strategisch sind, wo Herr Tommi in der Regel kein Land sieht.

 

Letzte Aktualisierung des Beitrages am: 20. Februar 2024

Danke für das Lesen des Beitrages.

Hinweis: Wenn wir über Spiele berichten, das sind das subjektive (Erst-)Eindrücke, die wir von dem Spiel gesammelt haben. Wir sehen uns nicht als Spielkritiker.

Übrigens: Die Texte auf diesem Blog sind selbst geschrieben und stammen nicht aus einer Text-KI. Allerdings lassen wir inzwischen einige Titelbilder von einer Bilder-KI erstellen. Ihr erkennt diese an den Zauberern, Zwergen oder anderen Wesen, die wir nicht selbst fotografieren können.

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Herr Tommi "Herr Tommi"Beruflich in der IT unterwegs sind Brettspiele für "Herrn Tommi" die Möglichkeit, einfach mal abzuschalten. Am Abend oder am Wochenende, zusammen mit Frau Melli einfach mal eine Welt retten, einen Zoo aufbauen oder den Mars besiedeln, einen besseren Eskapismus gibt es eigentlich nicht.

Neben den Brettspielen gehören das Radfahren, das Reisen und die Fotografie zu seinen Hobbys. Mehr drüber findet Ihr im Blog www.jansens-pott.de.

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