Dürfen wir uns kurz vorstellen? Gestatten? Frau Melli und Herr Tommi aus dem schönen Ruhrgebiet. Sehr angenehm.
Seit ein paar Jahren sind wir wieder dem Brettspiel-Hobby verfallen, aber mal so richtig. Bis vor 1–2 Jahrzehnten haben wir viel und oft gespielt.
Ja, wir sind so alt, wir geben Zeiträume inzwischen in Jahrzehnten an.
Dann kam aber eine, sagen wir mal, spielerische Flaute. Mehrere Jobs, Karriere, viele Reisen, wenig Lust am Wochenende oder am Abend etwas zu spielen. Eines Tages haben wir dann sogar unsere alten Spiele alle verkauft. Das muss bei einem unserer Umzüge gewesen sein.
Tja, und so ereilte uns ein Ereignis, mit dem wohl keiner ernsthaft gerechnet hätte. Eine Pandemie brach über uns hinein und fesselt uns lange Abende in unserer Wohnung. Was also tun? Später hatten wir die Idee, lass uns doch mal wieder ein Spiel spielen. So nahm das Drama seinen Lauf.
Kniffel und Monopoly? Das kann es doch nicht sein?
So haben wir in purer Verzweiflung angefangen zu kniffeln. Denn Würfel hatten wir noch irgendwo herumliegen. Und die Zettel waren schnell in Excel selbst gebaut. Beim großen A haben wir uns dann noch ein Monopoly bestellt, und eine Spielesammlung mit Mensch-Ärger-Dich-Nicht und solchen Sachen. Ja, schaut nicht so, wir wussten es nicht besser.
Das endete allerdings nicht sehr erfreulich. Denn Tommi fand Monopoly früher schon *zensiert*. Also haben wir angefangen, im Netz zu stöbern, ob sich in den Jahren etwas im Hinblick auf Brettspiele getan hatte. Das war dann, wie der erste Schrei eines Babys, der erste Atemzug, uns eröffnete sich eine vollkommen neue und faszinierende Welt.
Dezent angefangen – mit Pandemic Legacy
Da wir dafür bekannt sind, ein wenig bekloppt zu sein, haben wir uns als erstes Pandemic Legacy Season 1 bestellt. Nix Familienspiel oder einfaches Kennerspiel zum Einstieg. Ne, direkt so ein Regelklopper, wo sich die Regeln nach jeder Spielrunde auch noch ändern. Aber was sollen wir sagen? Wir haben Season 1, 2 und 0 innerhalb von wenigen Wochen komplett durchgespielt.
Jetzt sind wir süchtig nach Brettspielen
Es ging dann weiter, es verging kein Monat, ohne neue Spiele hier im Regal. Und natürlich, mit neuen Regalen, inzwischen sind es vier Stück. Diese Brettspiele sind doch eine Methode der Regalindustrie, um den Verkauf anzukurbeln. (Diese Verschwörungstheorie wurde Ihnen präsentiert vom Brettspiel-Pott).
Inzwischen lagen bei uns 146 Spiele (inklusive Erweiterungen) auf dem Tisch. Dabei waren Spiele, die einen dauerhaften Platz in unserem Spieleregal gesichert haben. Andere Spiele sind auch wieder ausgezogen, die haben uns entweder nicht gefallen, wir hatten sie durchgespielt oder die Lust daran nach ein paar Partien verloren. Aktuell haben wir rund 100 Spiele (inklusive Erweiterungen) hier liegen.
Im Jahr 2022 haben wir dann auch die BerlinCon zum ersten Mal besucht. Diese Brettspielkonvention hat uns vollkommen geflasht. Wir hatten ja keine Ahnung, dass es so viele Verrückte gibt, die da stundenlang zusammen spielen. Einfach so, fremde Menschen, die einfach eine coole Zeit zusammen haben. Natürlich waren wir auch auf der Spielemesse in Essen, um ein klein wenig *hüstel* zu shoppen. Die Messe ist auch faszinierend, keine Frage, aber x-mal lieber fahren wir wieder nach Berlin zur Konvention.
Wir probieren gerne neue Brettspiele aus
Wir haben natürlich einige Lieblingsspiele, die immer wieder mal auf den Tisch kommen. Aber noch viel lieber probieren wir neue Spiele aus. „Neu“ ist dabei aber relativ. Sie müssen für uns neu sein, gerne aber auch alte Klassiker.
Es gibt für uns eigentlich nichts Schöneres, als ein neues Spiel auszupacken, auszupöppeln, neue Regeln zu lernen und ein Spiel kennenzulernen. Das ist Jogging fürs Gehirn. So kommt es, dass wir uns ständig neue Spiele kaufen, diese entdecken und dann entscheiden, ob sie bei uns bleiben oder uns wieder verlassen. Das führt zu einer recht hohen Fluktuation in unserem Spieleregal.
Diese Leidenschaft drückt sich auch in unseren Spielberichten hier auf dem Blog aus. Wir sehen uns nicht als Kritiker, selbst mit dem Begriff Rezension gehen wir vorsichtig um. Wir schreiben über die Ersteindrücke, welche wir von den Spielen haben. Daher haben wir auch keine Noten als Bewertung auf dem Blog. Wir sortieren Spiele nur danach ein, ob sie bei uns bleiben, regelmäßig auf den Tisch kommen oder ob sie uns nicht abgeholt haben.
Daher werden wir hier auch kein Spiel verbal zerreißen. Denn nur weil es uns nicht gefällt oder uns keinen Spaß macht, muss es ja kein schlechtes Spiel sein. Andere haben bestimmt viel Freude an genau diesem Spiel. Und das ist gut so, denn wenn wir alle den gleichen Geschmack hätte, wäre es doch langweilig.
Was machen wir sonst so?
Also, wenn wir mal nicht am Spieltisch sitzen, gehen wir beide arbeiten. Melli arbeitet bei einer großen deutschen Hilfsorganisation. Tommi ist gefühlt auch eine Hilfsorganisation und kümmert sich um die IT bei einem kleinen Unternehmen. In unserer Freizeit kuscheln wir gerne mit unseren fünf Katzen, gehen Radfahren und fahren auch weiter gerne in Urlaub. Allerdings hat die Pandemie unser Reiseverhalten massiv verändert. 2–3 Fernreisen pro Jahr wird es nicht mehr geben.
Über unser Leben außerhalb der Brettspiel-Phase führen wir auch noch einen weiteren Blog, den Ihr unter www.jansens-pott.de erreichen könnt. Dort schreiben wir über unsere Reisen, Fotografie, das Ruhrgebiet, Tiere und Zoobesuche und alles Andere, was uns gerade durch den Kopf geht. Schaut gerne auch dort mal vorbei.