Kann man zu viele Brettspiele haben?

Von Veröffentlicht am: 10. Februar 2022
Zu viele Brettspiele?
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Und schon wieder sind neue Brettspiele auf dem Weg zu uns. Kann man eigentlich zu viele Brettspiele haben? Nun, einige Spieler behaupten, es sind zwei Hobbys: Brettspiele spielen und Brettspiele sammeln. So extrem würden wir es nicht sehen, wir kaufen Spiele schon noch, um sie zu spielen. Daher gibt es bei uns auch keinen Pile of Shame, einen Stapel der Schande, von Spielen, die wir noch nie gespielt haben.

Aufgrund unserer Beiträge hier auf dem Blog oder bei Twitter kamen schon öfters Fragen, warum wir so viele Spiele kaufen und ob man die eigentlich alle (regelmäßig) spielen kann. Wir versuchen diese Fragen mal zu beantworten.

Warum kaufen wir regelmäßig Spiele?

Die Auswahl an Brettspielen auf dem Markt ist gigantisch. Das führt zu einer immer gefüllten Haben-Wollen-Listet. Ganz schlimm ist das natürlich bei Menschen wie uns, die erst vor anderthalb Jahren in dieses Hobby eingestiegen sind. Es gibt so viele tolle Spiele, die wir noch nicht kennen, aber unbedingt mal ausprobieren wollen. Und parallel dazu kommen immer wieder neue Spiele auf den Markt. Ein Teufelskreis.

Beim stöbern in den Rezensionen auf YouTube oder auf Spieleblogs finden wir immer neue Spiele, die dann auf die Wunschliste wandern. Ganz schlimm dabei sind Beiträge wie „Die besten Spiele aller Zeiten“, „Spiele, die jeder mal gespielt haben sollte“. Wir sitzen dann hier, schauen uns diese Vorstellungen an und denken, wow, das wollen wir auch mal spielen. Der Reiz des Neuen ist groß. Eine neue Welt, ein neuer Mechanismus, eine neue Geschichte, neue Regeln, uns reizt sowas enorm.

Kaufen wir alles oder sortieren wir aus?

Wir kaufen natürlich nicht alle Spiele, welche nicht bei Drei auf dem Baum sind. Inzwischen kennen wir unsere Vorlieben, wir kennen die Mechanismen, die uns Spaß machen. Wir wissen auch, welche Elemente eines Spiels uns nicht so sehr liegen. Das spielt natürlich bei der Entscheidung, welches Spiel wir kaufen, eine große Rolle. Dazu kommt das Design des Spiels, was uns ansprechen muss, ebenso das Thema. Allerdings können einzelne Eigenschaften eines Spiels, oder Bewertungen, hier zusätzlichen Einfluss nehmen.

So haben wir gerade das Spiel Burgen von Burgund gekauft. Optisch sicherlich kein Meisterstück, wahrlich nicht. Da es aber in vielen „Spiele-für-die-einsame-Insel“- und“Best-Games-Ever“-Listen auftauchte, haben wir es gekauft. Das haben wir auch keine Sekunde bereut, es ist ein fantastisches Spiel, wo uns die Optik dann egal ist.

Wenn wir ein neues Spiel entdecken, dann schauen wir uns dazu immer ein oder mehrere Videos an. Regelerklärung, vielleicht auch mal eine Spielaufzeichnung und überlegen dann, ob uns das Spaß machen würde. Damit fahren wir relativ gut, zumal wir inzwischen ein paar YouTuber entdeckt haben, die einen ähnlichen Geschmack haben, wie wir.

Trotz dieser Auswahl wächst unsere Wunschliste beständig weiter. Ganz schlimm wird es, wenn die ganzen Neuerscheinungen zur Spielemesse im Herbst erscheinen. Wir planen in diesem Jahr einerseits zur BerlinCon zu fahren und natürlich auch zur Spielemesse hier in Essen. Das wird ganz fürchterlich. Auf beiden Veranstaltungen können Spiele auch gekauft werden. Ufff.

Kann man viele Brettspiele eigentlich regelmäßig spielen?

Ja, das geht. Wir spielen im Monat 12-16 verschiedene Spiele, zumindest jetzt in den Wintermonaten. Einige Spiele sind natürlich Dauerbrenner, die immer wieder auf den Tisch kommen. Andere Spiele kommen nur alle paar Monate mal auf den Tisch, dann aber oft mehrfach hintereinander, bevor sie wieder für Wochen im Regal verschwinden.

Denn auch beim besten Spiel, mit dem höchsten Wiederspielwert, ist man irgendwann gesättigt. Dann muss man mal ein paar Wochen Pause machen, damit es seinen Reiz zurückbekommt. So haben wir über Wochen Terraforming Mars massenweise gespielt. Aktuell hängt das ein wenig rum, kommt „nur“ 1-2 Mal pro Monat auf den Tisch. Dabei ist das Spiel kein bisschen schlechter geworden, es macht immer noch wahnsinnig viel Spaß, aber ein klein wenig hat es sich abgenutzt und der Reiz der neuen Spiele überwiegt dann ein wenig.

Eine weitere Motivation können Erweiterungen für Spiele sein. Diese bringen oft neue Komponenten ins Spiel, mehr Varianten oder neue Elemente und sorgen dafür, dass auch „abgenutzte“ Spiele sich anfühlen wie neu. Manche Erweiterungen sind so gut gemacht, dass man sich gar nicht vorstellen kann, dass das Spiel ohne diese neuen Elemente mal Spaß gemacht hat.

Daher kommen alle Spiele, die hier im Regal liegen, auch regelmäßig auf den Tisch. Wenn wir aber merken, dass uns ein Spiel überhaupt nicht (mehr) reizt, dann geben wir es ab.

Geben wir auch Spiele wieder ab?

Eindeutig ja. Wir haben oben beschrieben, dass wir uns gut überlegen, welche Spiele wir kaufen. Aber auch nach dem Schauen von Rezensionen kann es passier, dass ein Spiel uns in der Realität nicht mitnimmt. Und dabei reicht es, wenn einer von uns beiden keinen Spaß an dem Spiel hat. Denn wir sind keine Solo-Spieler und wenn ein Spiel einem von uns nicht gefällt, macht es keinen Sinn es weiterzuspielen.

Und das kann durchaus bekannte und beliebte Spiele treffen. Paradebeispiele waren bei uns Gaia Projekt, welches Melanie einfach nicht gefallen hat. Dabei spielt sie den „Bruder“ Terry Mystica sehr gerne. Bei Thomas war es Beyond the Sun. Er wurde einfach nicht warm mit dem Spiel, dem „trockenen“ Mechanismus. Es passte einfach nicht.

Dann gibt es noch Kampagnen-Spiele, die, nachdem man sie durchgespielt hat, einfach keinen Reiz mehr haben. Wenn dann keine Erweiterungen oder Ergänzungen angekündigt sind, gehen wir wieder weg.

Das Schöne daran ist, Spiele lassen sich wunderbar auf dem Sekundär-Markt verkaufen. Entweder über eine Community bei Twitter, in Spieleforen oder auch bei Ebay findet man schnell einen Käufer für die guten Stücke. Da wir die Spiele auch zu fairen Preisen weitergeben, hatten wir noch kein Problem damit, ein Spiel wieder loszuwerden. Die Einnahmen werden dann, oh Wunder, in neue Spiele investiert.

Aktuell – Stand heute beim Schreiben des Artikels – haben wir 45 Spiele im Regal und dazu 22 Erweiterungen. Wir haben aber auch 24 Spiele wieder abgegeben, welche wir entweder durchgespielt haben oder die uns nicht gefallen haben. Damit ist unsere Sammlung noch klein und übersichtlich. Es gibt zahlreiche Brettspieler, die Spiele in dreistelliger Anzahl zu Hause haben.

Natürlich könnt Ihr auch unsere aktuelle Spielesammlung hier auf dem Blog anschauen.

Fazit: Kann man zu viele Brettspiele haben?

Wir glauben nicht, auch wenn das Gefühl von „zu viel“ sehr individuell ist. Bei uns gibt es einfach physikalische Grenzen. Wir haben keine riesige Wohnung und können nicht hunderte von Spielen hier sammeln. Daher schauen wir, dass wir mit dem verfügbaren Platz auskommen und geben lieber mal Spiele ab, die wir nicht mehr spielen wollen. Dazu kommt, dass wir leider kein Geld selbst drucken können, daher nehmen wir gerne die Einnahmen aus der Verkauf von Spielen, um neue Spiele zu kaufen, die wir gerne mal ausprobieren möchten.

Wie sieht das bei Euch aus? Sammelt Ihr auch so viele Spiele? Kommen die regelmäßig auf den Tisch? Kann man zu viele Brettspiele haben? Schreibt uns gerne einen Kommentar unter diesem Beitrag.

Letzte Aktualisierung des Beitrages am: 16. August 2023

Danke für das Lesen des Beitrages.

Hinweis: Wenn wir über Spiele berichten, das sind das subjektive (Erst-)Eindrücke, die wir von dem Spiel gesammelt haben. Wir sehen uns nicht als Spielkritiker.

Übrigens: Die Texte auf diesem Blog sind selbst geschrieben und stammen nicht aus einer Text-KI. Allerdings lassen wir inzwischen einige Titelbilder von einer Bilder-KI erstellen. Ihr erkennt diese an den Zauberern, Zwergen oder anderen Wesen, die wir nicht selbst fotografieren können.

Wir freuen uns riesig über Kommentare unter dem Beitrag oder über das hemmungslose Teilen auf den Social Medias.

Herr Tommi Beruflich in der IT unterwegs sind Brettspiele für "Herrn Tommi" die Möglichkeit, einfach mal abzuschalten. Am Abend oder am Wochenende, zusammen mit Frau Melli einfach mal eine Welt retten, einen Zoo aufbauen oder den Mars besiedeln, einen besseren Eskapismus gibt es eigentlich nicht.

Neben den Brettspielen gehören das Radfahren, das Reisen und die Fotografie zu seinen Hobbys. Mehr drüber findet Ihr im Blog www.jansens-pott.de.

2 Kommentare
  1. Markus 3. August 2023 um 15:28 - Antworten

    Moin ihr beiden.
    Wie vermutlich bei jedem Hobby bin ich der Meinung „Doch! Man kann zu viele haben.“ :D
    Ich handhabe das allerdings ähnlich wie ihr. Nur ganz gezielt kaufen, den verfügbaren Platz berücksichtigen und bei Bedarf auch Spiele wieder verkaufen.
    Im Laufe der Jahre hat sich mein Spielegeschmack doch deutlich verändert und dadurch konnte ich einige Schachteln ohne Trennungsschmerz verkaufen, damit (Regal-)Platz für neue Spiele entsteht.
    „Zu viele“ sage ich deshalb, weil für mich Spiele zum Spielen da sind und nicht zum Verstauben im Regal. Wenn ich also ein Spiel seit 2 Jahren nicht mehr in der Hand hatte, dann überlege ich mir schon, ob ich es nicht verkaufe. Dennoch kann ich jede verstehen, die sagt, dass das Spielen nur der eine Teol des Hobbys ist und das Sammeln der andere.

    • Herr Tommi 4. August 2023 um 12:22 - Antworten

      Hi Markus,

      wie bei uns, was lange nicht auf den Tisch kam, wird infrage gestellt. Es bringt doch nichts, wenn die hier im Regal verstauben.

      LG Thomas

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