Blackout Hong Kong

Von Veröffentlicht am: 29. Dezember 2022
Blackout Hong Kong
Inhalt

Blackout Hong Konk spielt im Jahre 2020. Plötzlich wird es dunkel in der Metropole. Die Regierung bemüht sich, den Schaden zu beheben. Gleichzeitig nehmen die Spieler im Spiel die Sache selbst in die Hand. Sie versuchen, Bereiche der Stadt zu erkunden und sammeln Ressourcen, um wieder Ordnung in der Stadt herzustellen.

Blackout Hong Kong – Worum geht es?

Die Spielenden versuchen gegeneinander, so viele Aufträge und Ziele zu erreichen, mit denen das Chaos im dunklen Hong Kong verhindert werden soll. Um das zu erreichen, sollten auf dem Stadtplan möglichst viele Bezirke zu erkundet und zu gesichert werden, um dort die zivile Ordnung wiederherzustellen.

Dazu stehen den Spielern Teams von Helfern und Spezialisten zur Verfügung, in Form von Handkarten, die an Slots des eigenen Spieler-Tableaus ausgespielt werden. Auf dem Tableau werden auch zu erledigende Aufgaben (Ziele) und neue Helferkarten gelagert. Diese kann man erfüllen oder anheuern, wofür aber verschiedenste Ressourcen benötigt werden.

Die Ressourcen und kommen über Würfel ins Spiel, welche in jeder Runde neu bestimmen, welche Waren zur Verfügung stehen.

Viele Aktionen und Boni bringen bereits im Spielverlauf Siegpunkte, zudem gibt es nach Spielende noch weitere Punkte für Geld, Ressourcen und unterschiedliche Erkundungs-Plättchen.

Die Spieldauer wird bestimmt durch die Auslage des Kartenstapels mit den Zielen, Aufgaben und neuen Helfern. Von diesem Stapel wird die Auslage regelmäßig aufgefüllt und wenn der erste Stapel leer ist, wird das Spielende eingeleitet.

Blackout Hong Kong Spielplan

Blackout Hong Kong Spielplan

Eine Spielrunde in Blackout Hong Kong

Eine Spielrunde in Blackout Hong Kong gliedert sich immer in 8 Phasen, welche die Spielenden abwechselnd, beginnend beim Startspieler ausführen.

1. Würfel und Planung

Die Warenwürfel werden neu gewürfelt. Sie bestimmen dann, welche Waren in der aktuellen Runde zur Verfügung stehen.

  • Lebensmittel
  • Werkzeug
  • Benzin
  • Wasser
  • Bücher
  • Medizin

In jeder Runde stehen drei dieser Ressourcen zur Verfügung. Benötigt man andere, so können Schritte im Rondell mit Siegpunkten oder Transportkarten übersprungen werden. Eine weitere Ressource sind Batterien. Diese können als Joker für jede andere Ressource eingesetzt werden.

Nun planen die Spielenden verdeckt, welche Teammitglieder sie einsetzen werden. Gleichzeitig legen sie je ein Team-Mitglied auf einen Slot am Spieler-Tableau. Zu Beginn haben die Spielenden drei Slots, ein vierter kann im Spielverlauf freigespielt werden.

2. Einsatz

Jetzt werden die verdeckt gelegten Karten ausgeführt. Für normale Helferkarten bekommt man jetzt die Ressourcen, welche im Rondell gelagert werden. Spezialistenkarten bringen zahlreiche Funktionen mit. So kann die Ärztin Helfer auf der Krankenstation heilen. Andere Spezialisten bringen Geld oder ermöglichen den Tausch von Ressourcen.

3. Erfüllen von Zielen

Jeder Spieler kann auf seinem Tableau drei Ziele definieren. Das sind Helferkarten oder Aufgaben, die man meist durch die Abgabe von Waren erledigen kann. Neue Helferkarten kommen auf die Hand. Erledigte Aufgaben kommen neben das Tableau und bringen entweder dauerhafte Effekte oder sogenannte Häkchen-Aktionen, welche in einer späteren Phase aktiviert werden. Es gibt auch noch einen zufälligen Notfallplan, welcher ebenfalls drei Ziele mitbringt, die erfüllt werden können.

Erfüllt man ein Ziel, darf man zusätzlich noch einen Ort auf der Karte markieren. Diese Markierungen dienen später dazu, ganze Bezirke zu sichern.

4. Erkunden

Waren, Siegpunkte und Geld können auch durch das Erkunden der Bezirke gesammelt werden. Die Handkarten bringen Ortungspunkte mit, zusätzlich kann man im Spiel GPS-Geräte bekommen, welche weitere Ortungspunkte mitbringen. Mit diesen kann man beim Erkunden ein Team zusammenstellen, welches nun einen Bezirk erkundet. Die Erkundungsplättchen setzen eine gewisse Anzahl an Ortungspunkten voraus. Hat man diese Punktzahl mit seinem Team erreicht, bekommt man das Plättchen und den Bonus. Bei der Erkundung verletzt sich aber immer ein Team-Mitglied und muss auf die Krankenstation.

5. Neue Ziele

In dieser Phase können neue Ziele, also Helfer- oder Aufgabenkarten, aus einer Auslage gekauft werden. Je mehr Karten in einer Reihe einer Auslage liegen, desto teurer sind diese Karten. Ist eine Reihe der Auslage leer, wird sie mit drei neuen Karten aufgefüllt. Ist der Nachziehstapel leer, dann wird das Spielende eingeläutet. Nach dem Ziehen der letzten Karte, wird die aktuelle Runde und noch eine weitere komplette Runde zu gespielt, bevor es zur Schlusswertung kommt. Um weiter Karten bis zum Spielende nachlegen zu können, wird ab diesem Moment ein zweiter Reservestapel genutzt, der vor Spielbeginn bereitgelegt wurde.

Spieler-Tableau

Spieler-Tableau

6. Aufräumen

Es werden Karten aus der Auslage entfernt. Zudem verderben Lebensmittel und Wasser, welches die Spieler noch im Besitz haben. Immerhin gibt es dafür Geld oder GPS-Geräte als Entschädigung.

7. Bezirke sichern

Sollte es einem oder mehreren Spielern gelingen, auf allen angrenzenden Orten eines Bezirkes einen Marker liegen zu haben, wird dieser Bezirk gesichert. Es werden dann alle Erkundungsplättchen von dem Ort entfernt und der Spieler kann eines seiner Häuser vom Tableau in den Bezirk stellen. Damit schaltet er eine weitere Häkchen-Aktion frei, welche in Phase 8 genutzt werden kann. Zudem erhalten nun alle Spieler, welche Marker auf den Orten des Bezirkes liegen haben, nun Siegpunkte.

8. Karten aufnehmen

Wer jetzt vier oder weniger Karten auf der Hand hat, darf jetzt die Karten des Slots auf die Hand nehmen, welcher die meisten Karten enthält. Kann und tut er das, werden jetzt alle Häkchen-Aktionen vom Tableau und von erledigten Aufgabenkarten aktiviert.

Das Limit von 4 Karten, kann im Spiel auf 6 Karten erhöht werden.

Schlusswertung

Nach Spielende kommt es noch zur Schlusswertung. Alle noch vorhandenen Ressourcen werden in Geld umgewandelt, das Geld anschließend in Siegpunkte. Weiter gibt es noch Siegpunkte, je nachdem wie viele unterschiedliche (!) Erkundungsplättchen man gesammelt hat. Wer dann die meisten Siegpunkte hat, gewinnt die Partie Blackout Hong Kong.

Rondell mit Warenwürfel

Rondell mit Warenwürfel

Fazit zu Blackout Hong Kong

Stromausfall, in einer Millionen-Metropole wie Hong Kong. Auf jeden Fall ist das mal etwas Anderes als das nächste Mittelalter-Abenteuer, Weltraumspiel oder eine anrennende Ork-Meute. Der düstere Spielplan vermittelt dabei auf jeden Fall, dass es im Spiel dunkel zugeht, auch die Spielkarten und die Spieler-Tableaus sind passend gestaltet. Ob man nun beim Spielen wirklich das Gefühl bekommt, die Menschen einer Millionenstadt zu retten? Bei uns kam das eher nicht auf. Daran ist vielleicht genau der düstere Spielplan schuld. Denn dieser ist es eine dunkle Fläche mit nicht ganz so dunklen Flächen, welche die Stadtbezirke darstellen sollen. Die Bezirke werden durch dunkelgraue Trennlinien begrenzt und darauf finden sich farbige Punkte. Das könnte also auch der Spielplan eines Weltraumspiels sein – also doch wieder.

Wie bei anderen Spielen von Alexander Pfister greifen die Mechaniken des Spiels wirklich gut ineinander. Die Warenauswahl über die Würfel und das Rondell gefällt uns gut. Durch den zusätzlichen Einsatz von Siegpunkten oder Transportkarten, kommt man auch an Waren, wo gerade kein Würfel liegt. Die Kartenauslage an das eigene Tableau erinnert übrigens stark an Skymines/Mombasa. Wobei diese dort noch spannender zu spielen ist.

Das Erfüllen der Ziele und das Anheuern von neuem Personal macht Spaß und bringt weitere Boni und Vorteile im Spiel. Uns gefallen auch die Häkchen-Aktionen, welche entweder dauerhafte Vorteile bringen oder am Ende von Phase 8 getriggert werden können. Diese Karten gezielt aus der Auslage zu kaufen, die Ziele zu erfüllen und dann diese Vorteile zu nutzen, das macht nicht nur Spaß, sie bringen teilweise auch wertvolle Vorteile. Dazu bringen diese Karten eine kleine Variable ins Spiel, welche jede Partie ein wenig anders macht. Denn von 72 Karten kommen im 2-Spieler-Spiel nur 36 ins Spiel und von denen kann man auch nicht alle kaufen.

Blackout Hong Kong Karte mit Bezirken

Blackout Hong Kong Karte mit Bezirken

Am Ende waren alle unsere Partien richtig eng. Keiner von uns konnte in einem Spiel unerreichbar mit seinen Siegpunkten enteilen und dazu fühlte sich jede Runde anders an. Das Spiel bietet mehrere Wege, um an Siegpunkte zu kommen. So kann man sich auf viele Handkarten mit Helfern und Spezialisten konzentrieren, die am Ende summiert werden. Oder man sammelt verschiedene Erkundungsplättchen oder sichert viele Bezirke in der Stadt. Nur, alle drei Dinge wird man nur schwer komplett erreichen, man sollte aber auch keinen der Punktequellen komplett ignorieren.

Sehr interaktiv ist das Spiel übrigens nicht. Jeder Spieler bastelt an der Planung seiner eigenen Ziele herum. Gelegentlich schnappt man sich mal eine Karte vor einem Mitspieler aus der Auslage oder es kommt ein Wettrennen um einen Bezirk auf. Zumindest zu zweit spielt es sich daher eher entspannt. Bei mehr Spielern nimmt die Interaktivität sicherlich zu.

Die geschickte Kombination der Mechaniken und der Blick auf die Siegpunkt-Quellen, zusammen mit der Überlegung, wie man mit den vorhandenen Karten das Optimale erreicht, macht das Spiel schon komplex. Ohne ein wenig Planung, mit der nötigen Flexibilität und Nachdenken geht es hier nicht vorwärts. Aber genau solche Spiele mögen wir und somit wird Blackout Hong Kong bis auf weiteres einen Stammplatz in unserem Spieleregal bekommen. Wer auf ruhige Spiele, mit Nachdenk-Faktor und wenig Interaktivität legt, ist mit Blackout nicht schlecht beraten.

Informationen zu Blackout Hong Kong

Blackout Hong Kong Cover
  • Autor: Alexander Pfister

  • Verlag: Eggert Spiele / Pegasus

  • Veröffentlicht: 2018

  • Spielerzahl: 1 bis 4

  • Alter: ab 14 Jahre

  • Spieldauer: 75-150 Minuten

  • Kategorie: Kennerspiel

  • Mechanik: Hand-Management | Open Drafting | Network and Route Building | Dice Rolling |
    Area Majority | Strategic

  • BGG-Wertung: 7,5 / 10
    Komplexität: 3,51 / 5

Bewertung Blackout Hong Kong

Gutes Spiel – Bleibt vorerst in unserer Sammlung

Unsere Spielberichte und Bewertungen beruhen auf subjektiven Ersteindrücken der Spiele. Dabei geht es uns um die Spielidee, die Mechaniken, die Anleitung, das Material, den Wiederspielwert, die Optik, die Spielbarkeit zu zweit und wie es uns gefällt. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Das hat uns gefallen:

  • Würfel-Mechanismus Waren

  • Verschiedene Wege zum Sieg

  • Varianz durch die Karten im Spiel

Das gefällt uns nicht:

  • Die Thema kommt nicht wirklich rüber

Transparenz-Hinweis: Wir haben das Spiel als vergünstigtes Rezensionsexemplar von Pegasus bekommen. Dies hat aber keinen Einfluss auf unsere Meinung und die Bewertung des Spiels.

Letzte Aktualisierung des Beitrages am: 16. August 2023

Spiel mit uns beim Meet&Play auf der Spiel 2024

Lust eine Runde mit uns zu spielen oder zu quatschen?

Dann besuche uns gerne auf der Spiel 2024 in Essen beim Meet&Play. Dieses findet am Samstag, dem 05.10.2024 im Saal Europa der Messe statt. Wir sind dort von 14 bis 18 Uhr anwesend. Nutze diese Gelegenheit, um uns und viele andere Content Creator aus dem Bereich Brettspiele zu treffen.

Meet&Play Logo

Danke für das Lesen des Beitrages.

Hinweis: Wenn wir über Spiele berichten, das sind das subjektive (Erst-)Eindrücke, die wir von dem Spiel gesammelt haben. Wir sehen uns nicht als Spielkritiker.

Übrigens: Die Texte auf diesem Blog sind selbst geschrieben und stammen nicht aus einer Text-KI. Allerdings lassen wir inzwischen einige Titelbilder von einer Bilder-KI erstellen. Ihr erkennt diese an den Zauberern, Zwergen oder anderen Wesen, die wir nicht selbst fotografieren können.

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Herr Tommi Beruflich in der IT unterwegs sind Brettspiele für "Herrn Tommi" die Möglichkeit, einfach mal abzuschalten. Am Abend oder am Wochenende, zusammen mit Frau Melli einfach mal eine Welt retten, einen Zoo aufbauen oder den Mars besiedeln, einen besseren Eskapismus gibt es eigentlich nicht.

Neben den Brettspielen gehören das Radfahren, das Reisen und die Fotografie zu seinen Hobbys. Mehr drüber findet Ihr im Blog www.jansens-pott.de.

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