Encyclopedia – Forschungsreise ins Tierreich

Von Veröffentlicht am: 09. April 2023
Encyclopedia Brettspiel
Inhalt

Encyclopedia, das neue Brettspiel, in dem die Spieler Tiere erforschen und die Ergebnisse in der Enzyklopädie des Comte de Buffon veröffentlichen werden. Die Regeln des Würfel getriebenen Spiels sind relativ einfach und schnell zu erklären.

Encyclopedia – Worum geht es in dem Spiel?

Die Spieler sind Forscher, der im Auftrag des Comte de Buffon Tiere in aller Welt erforschen sollen. Kern des Spiels ist ein Würfelmechanismus. Jeder Spieler hat zu Rundenbeginn 4 Würfel auf seinem Spieler-Tableau. Allerdings können die Spielenden nicht nur ihre eigenen Würfel einsetzen, sondern auch die Würfel, auf den Tableaus der Mitspieler. Wenn das passiert, bekommt der betroffene Mitspieler meist einen kleinen Bonus, der aber wirklich hilfreich sein kann. So geht es schon zu Rundenbeginn los, dass man überlegt, welcher Würfel könnte auch für die Mitspieler interessant sein, um ihn dann auf ein attraktives Bonusfeld zu setzen.

Ziel des Spiels ist es, Tierkarten zu erwerben. Auf diesen können dann im Rahmen einer Expedition verschiedene Eigenschaften erforscht werden. Neben dem Heimat-Kontinent sind es Informationen zur Gattung, dem Lebensraum, der Nahrung und der Klimazone. Später können diese Informationen dann veröffentlicht werden.

Hier kommt der zweite Mechanismus ins Spiel, der am Ende sehr viele Siegpunkte bringen kann, die Set-Collection. Denn am Ende geht es darum, sehr viele Sets aus möglichst vielen Komponenten zu bilden. Dabei gibt es aber mehrere Möglichkeiten. So bringen viele Karten einer Farbe, also eines Kontinents, viele Punkte. Dabei werden die gewerteten (veröffentlichten) Tierkarten und die Experten des gleichen Kontinents summiert.

Alternativ kann man viele Punkte sammeln, indem man viele Tiere mit den gleichen Eigenschaften erforscht. Dies kann auch übergreifend über mehrere Kontinente erfolgen. Wichtig ist, dass man möglichst viele Forschungsmarker auf den einzelnen Felder im Bereich Veröffentlichung liegen hat. Denn die Punktezahlen steigen nicht proportional an. So kann es einen gehörigen Unterschied machen, ob 5, 6 oder 8 Marker dort in einem Feld liegen.

Idealerweise hat man am Ende des Spiels sowohl große Sets bei den Karten und viele Marker in einzelnen Forschungsbereichen liegen. Das ist aber nicht ganz so einfach zu erreichen.

Enyclopedia Hauptspielplan

Enyclopedia Hauptspielplan

Schöner, logisch aufgebauter Spielplan

Auf dem wunderschönen Spielplan findet man sechs Bereiche, welche von oben nach unten gesehen den Sinn des Spiels schön wiedergeben. Um die einzelnen Bereich zu aktivieren, müssen die vorab gezogenen Würfel vom Playerboard dorrt eingesetzt werden.

Botschaft

In der Botschaft bekommt man Forschungspunkte. Diese bestimmen, wie viel und was man bei den Tieren später erforschen kann. Weiter können die Forschungspunkte dafür eingesetzt werden, um die Farbe eines Würfels zu verändern.

Bank

Geld ist für Forscher auch wichtig. Daher gibt es neben der Botschaft ein Bank-Feld auf dem Spielplan, wo man das benötigte Geld bekommen kann. Der erste Spieler, der diese Aktion pro Runde spielt, wird zudem in der kommenden Runde Startspieler. Geld kann eingesetzt werden, um den Wert eines Würfels zu ändern und auf Expeditionen, um weitere Forschungspunkte zu erhalten.

Universität

Im nächsten Bereich können sie sich Assistenten der verschiedenen Kontinente anheuern, welche dauerhafte Vorteile mitbringen, eine einen einmaligen Effekt auslösen oder am Spielende Punkte bringen.

Akademie

Nun kommt der Bereich, wo man sich die Tierkarten sichern kann, welche man später erforschen kann. Hier sollte man darauf achten, dass möglichst viele Eigenschaften mit den bereits erworbenen Tierkarten übereinstimmen.

Expedition

Im Bereich Expeditionen wird eine Reise auf einen Kontinent gestartet, um die Eigenschaften der eigenen Tiere dieses Kontinents zu erforschen. Jedes Tier hat 5 Eigenschaften. Den Kontinent (dargestellt durch die Farbe), dem Typ (Säugetier, Vogel, Reptilien), Nahrungstyp (Pflanzen, Fleisch, Allesfresser), Lebensraum (Gras, Wald, Wasser) und Klimazonen (Tropisch, Eisig, Gemäßigt). Jedes der 4 letzten Kriterien ist durch ein Quadrat auf der Tierkarte dargestellt, wo Publikationswürfel platziert werden können. Das Erforschen der einzelnen Eigenschaften verursacht dabei unterschiedliche Kosten, welche in Forschungspunkten bezahlt werden müssen. Da dies für jedes Tier und jede Eigenschaft erfolgen muss, sind Kosten von 20-40 Forschungspunkte in einer Expedition nicht ungewöhnlich. Man kann natürlich viel weniger ausgeben, erforscht dann halt weniger Tiere oder weniger wertvolle Eigenschaften.

Tierkarten mit Veröffentlichungswürfeln

Tierkarten mit Veröffentlichungswürfeln

Veröffentlichung

Im letzten Bereich auf dem Spielplan geht es nun an die Veröffentlichung der Forschungsergebnisse. Das ist am Anfang ein wenig kniffelig, wenn man das Prinzip aber einmal verstanden hat, funktioniert es gut. Man wählt eines seiner Tiere als Referenz aus. Nun schaut man die vier Eigenschaften des Tieres an. Sind diese erforscht, darf man den Würfel dort entfernen und in den Bereich Veröffentlichung auf den Spielplan legen. Jetzt dürfen diese Würfel von allen anderen Tierkarten, welche die gleiche Eigenschaft besitzen, ebenfalls veröffentlichen, auch wenn diese von einem anderen Kontinent kommen. Das macht man nacheinander mit allen vier Eigenschaften. Zum Schluss werden dann die gewerteten Karten des Kontinents zusammen abgelegt, diese werden für die Schlusswertung benötigt. Gewertete Tiere, von einem anderen Kontinent, werden abgeworfen.

Rundenablauf in Encyclopedia

Es werden sechs Runden gespielt. Dabei sind die Abläufe einer Runde wirklich einfach. Zu Beginn wird ein Rundenmarker umgedreht, welcher meist einen kleinen Bonus für alle Spieler bringt.

Danach zieht jeder Spieler 4 Würfen aus einem Beutel, würfelt diese und legt sie dann auf sein Spieler-Tableau. Nun beginnt der Startspieler und nimmt sich einen Würfel. Dabei kann er diesen von seinem Tableau nehmen oder von einem Tableau eines Mitspielers. Tut er das, bekommt der entsprechende Mitspieler einen Bonus.

Der Würfel wird nun eingesetzt, um eine der sechs Aktionsfelder auf dem Spielplan zu aktivieren. Er spielt die dort getriggerte Aktion und dann ist der nächste Spieler an der Reihe, bis alle Würfel von allen Playerboards entfernt sind.

Danach werden die verbliebenen Forscher- und Tierkarten vom Spielplan entfernt, die Auslagen wieder aufgefüllt und es beginnt die nächste Runde. Nach sechs Runden erfolgt dann die Schlusswertung und der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.

Experten-Auslage

Experten-Auslage

Unser Fazit zu Encyclopedia

Puh, es war schon gar nicht so einfach, das Spiel oben in knappen Worten zu beschreiben. Dabei sind die Regeln eigentlich nicht kompliziert, einfaches Dice-Placement, gemischt mit viel Set-Collection. Kniffelig wird es aber, die einzelnen Schritte einfach und schnell zu erklären. Den Ablauf der Veröffentlichung haben wir uns sicherlich 3x im Handbuch durchgelesen und uns zwei Videos dazu angesehen. Als dann klar war, wie es funktioniert, war es auch logisch.

Und wurde bereits in der zweiten Partie klar, es geht allein um die Set-Collection. Viele Karten, egal ob Tiere oder Experten, eines Kontinents sammeln. Oder möglichst viele gleiche Eigenschaften der Tierkarten veröffentlichen. Hauptsache, man hat am Ende des Spiels möglichst viel von einem Set. Wenn es mehrere Sets sind, womöglich aus Kontinenten und Eigenschaften, umso besser. So bekommt man extrem viele Punkte. Wir wunderten uns schon, warum da Siegpunktmarker mit 200 und 300 beiliegen. Nunja, die 200 haben wir bereits in der dritten Partie geknackt.

Das Spiel ist extrem belohnend. Man bekommt eigentlich ständig irgendwo Siegpunkte, Geld, Forschungspunkte. Geld und Forschungspunkte werden aber auch in großer Menge benötigt, für die anstehenden Expeditionen. Und genau an diesem Punkt ist man ständig am rechnen. Man will x Eigenschaften seiner Tiere erforschen. Also hält man ständig nach, wieviel Geld und Forschungspunkte man gesammelt hat, um genau diese Eigenschaften erforschen zu können. Denn einfach auf Expedition zu gehen und ziellos irgendwelche Eigenschaften zu erforschen, ist wenig effektiv. Uns stört das nicht, aber das muss man mögen.

Tierauslage

Tierauslage

Am Ende hat das Spiel einen gewissen Glücksfaktor. Und dabei sind es nicht die Würfel, denn die können recht einfach so manipuliert werden. Es sind mehr die Tiere, genauer gesagt, die Auslage der neuen Tiere auf dem Spielplan. Denn diese werden nach einer Runde abgeräumt und es kommt eine neue Auslage. Hat man sich nun auf einen Kontinent und sagen wir mal auf pflanzenfressende Vögel in den Tropen konzentriert, dann ahnt man schon, welche Tiere nun garantiert nicht in die Auslage kommen. Hier muss die eigene Taktik eigentlich ständig an die Auslage angepasst werden. Auch das muss man mögen.

Trotzdem gefällt uns das Spiel. Denn auch diese Frustmomente bei der Auslage verhindern nicht unbedingt den Erfolg. Wenn man flexibel reagiert, kann man trotzdem viele Siegpunkt sammeln und auch auf verschiedenen Strategien erfolgreich sein. Wir haben beide bereits mit großen Sets eines Kontinents gewonnen, aber ebenso mit kleinen Sets der Kontinente und dafür mit großen Sets in den Tiereigenschaften der Veröffentlichung.

Und genau diese Tatsache lässt uns schwanken, ob das Spiel jetzt ein Kennerspiel oder ein Expertenspiel ist. Die Regeln sind recht simpel, aber die taktischen Überlegungen, in einer laufenden Partie, sind schon heftig. Wir geben zu, dass wir beide schon in einer Analyse Paralyse gehangen haben. Gut, einigen wir uns auf gehobenes Kennerspiel, ok?

Optisch ist das Spiel übrigens über jeden Zweifel erhaben. Wir empfinden es als wunderschön. Der Spielplan ist logisch und hübsch aufgebaut. Die Tierkarten sind richtig toll gestaltet, da mach es Spaß drauf zu schauen. Die Symbolik im Spiel ist schnell erlernt, da mussten wir nur selten ins Handbuch schauen.

Alles in allem ist es ein tolles Spiel, welches bei uns bleiben wird und bestimmt regelmäßig gespielt wird. Es ist schon eine Herausforderung für die alte Denkschüssel. Ob wir es in unserer Spielgruppe auf den Tisch bringen, wissen wir noch nicht. Denn nach 3-4 Partien hat man Neulingen gegenüber sicherlich einen immensen Vorteil, was die Taktik angeht.

Informationen zu Encyclopedia

Encyclopedia Cover
  • Autor: Eric Dubus, Olivier Melison

  • Verlag: Holy Grail Games / Asmodee

  • Veröffentlicht: 2022

  • Spielerzahl: 1 bis 4

  • Alter: ab 14 Jahre

  • Spieldauer: 60-120 Minuten

  • Kategorie: Kennerspiel

  • Mechanik: Dice-Placemant | Set-Collection

  • BGG-Wertung: 7,6 / 10
    Komplexität: 3,03 / 5

Bewertung Encyclopedia

Gutes Spiel – Bleibt vorerst in unserer Sammlung

Unsere Spielberichte und Bewertungen beruhen auf subjektiven Ersteindrücken der Spiele. Dabei geht es uns um die Spielidee, die Mechaniken, die Anleitung, das Material, den Wiederspielwert, die Optik, die Spielbarkeit zu zweit und wie es uns gefällt. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Das hat uns gefallen:

  • Die Optik ist super

  • Hohe Flexibilität bei der eigenen Strategie erforderlich

Das gefällt uns nicht:

  • Glücksfaktor Kartenauslage

Transparenz-Hinweis: Wir haben das Spiel frei im Handel gekauft, ohne Rabatte jeglicher Art oder Kontakt zum Verlag.

Letzte Aktualisierung des Beitrages am: 16. August 2023

Danke für das Lesen des Beitrages.

Hinweis: Wenn wir über Spiele berichten, das sind das subjektive (Erst-)Eindrücke, die wir von dem Spiel gesammelt haben. Wir sehen uns nicht als Spielkritiker.

Übrigens: Die Texte auf diesem Blog sind selbst geschrieben und stammen nicht aus einer Text-KI. Allerdings lassen wir inzwischen einige Titelbilder von einer Bilder-KI erstellen. Ihr erkennt diese an den Zauberern, Zwergen oder anderen Wesen, die wir nicht selbst fotografieren können.

Wir freuen uns riesig über Kommentare unter dem Beitrag oder über das hemmungslose Teilen auf den Social Medias.

Herr Tommi "Herr Tommi"Beruflich in der IT unterwegs sind Brettspiele für "Herrn Tommi" die Möglichkeit, einfach mal abzuschalten. Am Abend oder am Wochenende, zusammen mit Frau Melli einfach mal eine Welt retten, einen Zoo aufbauen oder den Mars besiedeln, einen besseren Eskapismus gibt es eigentlich nicht.

Neben den Brettspielen gehören das Radfahren, das Reisen und die Fotografie zu seinen Hobbys. Mehr drüber findet Ihr im Blog www.jansens-pott.de.

Schreibe einen Kommentar