Istanbul Big Box – Handeln auf dem Basar

Von Veröffentlicht am: 19. November 2022
Istanbul Big Box
Inhalt

Mit der Istanbul Big Box ist ein weiterer Klassiker bei uns eingezogen. Aktuell schauen wir uns einige alte Spiele an, welche in den Jahren unserer Nicht-Spiel-Phase an uns vorbeigegangen sind. Dabei haben wir schon ein paar Schätze entdecken können. Ob die Istanbul Big Box auch dazugehört, verraten wir in diesem Artikel.

Istanbul Big Box – Handeln auf dem Basar von Istanbul

In der Big Box von Istanbul befindet sich das Grundspiel, welches im Jahr 2014 die Auszeichnung zum Kennerspiel des Jahres erhalten hat. Zusätzlich liegen noch die beiden Erweiterungen »Mokka und Bakschisch« und »Brief und Siegel« dabei, welche mehr Abwechslung ins Spiel bringen.

Die Spielenden sind als Kaufleute auf einem Basar in Istanbul unterwegs. Dort versuchen Sie Waren zu beschaffen und zu verkaufen. Mit den Waren und/oder dem Geld kommt man an die begehrten Edelsteine. Wer davon zuerst sechs auf seinem Warenkarren liegen hat, gewinnt das Spiel.

Das Spielfeld wird aus 16 Karten aufgebaut, welche nach bestimmten Regeln in einem 4×4-Raster ausgelegt werden. Mit den Erweiterungen kommen weitere Spielplanteile dazu, und die Fläche des Marktes vergrößert sich.

Istanbul - Der Basar

Istanbul – Der Basar

Interessanter Bewegungs- und Aktions-Mechanismus

Interessant ist der Bewegungs- und Aktionsmechanismus von Istanbul. Die Spielfigur des eigenen Händlers ist eine dickere Scheibe. Unter dieser liegen vier dünnere Scheiben, welche die Helfer darstellen. Dieser „Turm“ aus Scheiben kann nun 1 bis 2 Felder weit bewegt werden. Kommt man dann an einem Ort auf dem Markt an, legt man eine der Helferscheiben dort ab, und kann die Aktion des Ortes ausführen. Die Helferscheibe bleibt dann an diesem Ort liegen, wenn der Kaufmann sich in der nächsten Runde weiterbewegt. Kommt man auf einem Feld an, wo bereits eine eigene Scheibe liegt, dann kann diese wieder eingesammelt und die Aktion des Ortes kann ebenfalls ausgeführt werden. Kommt es dazu, dass unter dem Kaufmann keine Helfer mehr liegen, kann er sich zwar bewegen, aber keine Aktionen auf den Orten mehr ausführen, wenn dort keine eigenen Helfer zum Einsammeln liegen. Das macht eine Planung der eigenen Spielzüge, des Weges durch den Basar, wichtig.

Orte im Basar

Im Basar gibt es, in der Grundversion, 16 verschiedene Orte. Jeder davon hat eine andere Funktion. So gibt es Lager, wo man seinen Vorrat an Gewürzen, Obst und Stoff auffüllen kann. In der Teestube kann gewettet werden, im Postamt können Lieferungen abgeholt werden, auf den Märkten können die angesammelten Waren verkauft werden. Es gibt auch ein Gefängnis, wo man eigene Verwandte befreien kann. Diese werden dann auf einen beliebigen Ort gesetzt und führen dort eine Aktion aus. Gegnerische Spieler können diesen Angehörigen wieder einfangen und zurück ins Gefängnis schicken, um dafür eine Belohnung zu erhalten.

In den Moscheen können Plättchen mit Zusatzfunktionen gekauft werden, welche einem dann bis zum Ende des Spiels, das Leben ein wenig erleichtern. So kann über diesen Weg ein fünfter Helfer angeheuert werden.

Zu guter Letzt gibt es noch den Sultanspalast und den Edelsteinhändler, wo man gegen Abgabe von Waren oder Geld an die begehrten Edelsteine kommt.

Schmuggler, Kaffeehändler und neutraler Kaufmann an einem Ort

Schmuggler, Kaffeehändler und neutraler Kaufmann an einem Ort

Begegnungen auf dem Basar

Auf den Orten des Basars begegnet man immer wieder anderen Personen. Das können die Kaufleute der Mitspieler sein, welche dann Geld von einem bekommen. Es gibt aber auch einen Schmuggler und einen Gouverneur, von denen Du Waren oder Bonuskarten bekommen kannst.

Erweiterungen bringen mehr Abwechslung

Die Erweiterung »Mokka und Bakschisch«bringt vier neue Orte ins Spiel, mit Mokka eine neue Warensorte, welche auch für den Erwerb von Edelsteinen genutzt werden kann. Weiter kommen die Gildenkarten ins Spiel. Diese haben teilweise mächtige Aktionen, die als Ersatz für einen Spielzug mit dem eigenen Kaufmann gespielt werden können.

Die Erweiterung »Brief und Siegel« bringt weitere Orte ins Spiel, neue Aktionskarten, Briefe und Kioske. Auf den Briefen, die man entweder vom Boten oder in der Botschaft. Auf den Briefen ist eine Nummer aufgedruckt, welche einem Ort auf dem Basar entspricht. Liefert man diesen Brief dort ab, wird er umgedreht und man kann die Siegel der zugestellten Briefe sammeln. Diese Siegel können dann im Geheimbund in Edelsteine und Geld umgetauscht werden. Aktionskarten können im neuen Auktionshaus zwischen den Spielern versteigert. Und zuletzt bringt der Kiosk neue Plättchen ins Spiel, welche unter den Spielern verteilt werden, wenn ein Spieler diese Aktion auslöst.

Der eigene Handelskarren mit den Waren und Edelsteinen

Der eigene Handelskarren mit den Waren und Edelsteinen

Fazit – Ein grundsolides Kennerspiel, auch für Einsteiger

Istanbul gefällt uns gut. In der Grundversion, ohne die Erweiterungen, ist es auch für Einsteiger schnell und einfach zu erklären. Kaufmann bewegen, ein Helferplättchen am Ort ablegen oder einsammeln, Aktion ausführen, fertig. Tiefe bekommt das Spiel, weil die eigenen Spielzüge gut geplant sein wollen. Ideal läuft es, wenn man sich auf den Weg zu einem der Händler macht, wo man Edelsteine bekommt und unterwegs alle nötigen Waren oder das Geld einsammeln kann. Nur, im Laufe des Spiels werden die Edelsteine immer teurer und das mit dem direkten Weg funktioniert auch nur selten.

Spätestens mit den Erweiterungen, der zunehmenden Zahl von Ortsplättchen und der Möglichkeiten, wird das Spiel planungsintensiver. Denn ohne Planung der eigenen Züge, wird man schnell abgehängt werden.

Istanbul wird sicherlich gelegentlich auf den Tisch kommen. Schön ist, dass das Spiel zu fünft gespielt werden kann und recht schnell zu lernen ist. Es ist also ideal für Spieleabende mit Besuch im Haus. Für uns beide allein ist es ein schnelles Spiel, was man mal zwischendurch spielen kann.

Informationen zur Istanbul Big Box

Istanbul Big Box Cover
  • Autor: Rüdiger Dorn

  • Verlag: Pegasus

  • Veröffentlicht: 2018 (Big Box) 2014 (Original)

  • Spielerzahl: 2 bis 5

  • Alter: ab 10 Jahre

  • Spieldauer: 40-90 Minuten

  • Kategorie: Kennerspiel

  • Mechanik: Rasterbewegung | Modulares Spielfeld | Pick up and Deliver | Würfeln

  • Anleitungen und Tipps: Spielregeln bei Youtube erklärt

  • BGG-Wertung: 8,0 / 10
    Komplexität: 2,49 / 5

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Bewertung Istanbul Big Box

Solides Spiel – es hat einen Platz in unserer Sammlung, aber vermutlich nicht für die Ewigkeit

Unsere Spielberichte und Bewertungen beruhen auf subjektiven Ersteindrücken der Spiele. Dabei geht es uns um die Spielidee, die Mechaniken, die Anleitung, das Material, den Wiederspielwert, die Optik, die Spielbarkeit zu zweit und wie es uns gefällt. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Das hat uns gefallen:

  • Variables Spielfeld

  • Bewegungs- und Aktions-Mechanismus

  • Schöne Basar-Optik

  • leicht zu lernen, schnell gespielt

Das gefällt uns nicht:

  • Ohne Planung bleibt man schnell auf der Strecke

  • Zum Ende kann es passieren, dass ein Spieler weit vorn liegt, was den Weiterspielreiz der Mitspieler senkt.

Letzte Aktualisierung des Beitrages am: 16. August 2023

Danke für das Lesen des Beitrages.

Hinweis: Wenn wir über Spiele berichten, das sind das subjektive (Erst-)Eindrücke, die wir von dem Spiel gesammelt haben. Wir sehen uns nicht als Spielkritiker.

Übrigens: Die Texte auf diesem Blog sind selbst geschrieben und stammen nicht aus einer Text-KI. Allerdings lassen wir inzwischen einige Titelbilder von einer Bilder-KI erstellen. Ihr erkennt diese an den Zauberern, Zwergen oder anderen Wesen, die wir nicht selbst fotografieren können.

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Herr Tommi "Herr Tommi"Beruflich in der IT unterwegs sind Brettspiele für "Herrn Tommi" die Möglichkeit, einfach mal abzuschalten. Am Abend oder am Wochenende, zusammen mit Frau Melli einfach mal eine Welt retten, einen Zoo aufbauen oder den Mars besiedeln, einen besseren Eskapismus gibt es eigentlich nicht.

Neben den Brettspielen gehören das Radfahren, das Reisen und die Fotografie zu seinen Hobbys. Mehr drüber findet Ihr im Blog www.jansens-pott.de.

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