Terracotta Armee – Baue Deine Armee mit Lehmsoldaten
Inhalt
Mit Terracotta Armee ist eine weitere Essen-Neuheit bei uns eingezogen. Dabei bauen die Spielenden eine Armee aus Lehm-Soldaten auf und müssen diese geschickt im Mausoleum des Herrschers Qin Shihuangdi platzieren. Dort bringen dann Gruppen und gewisse Anordnungen Siegpunkte. Wie das Spiel funktioniert und warum es uns nach den ersten Partien nicht abholt, wollen wir hier einmal zusammenfassen.
Terracotta Armee – Tonsoldaten bauen als Brettspiel
Die Spielenden spielen gegeneinander und versuchen eigene Tonsoldaten zu produzieren. Dafür müssen sie Lehm sammeln und diesen natürlich feucht halten. Trockener Lehm kann natürlich nicht bearbeitet werden. Die zweite Ressource im Spiel ist Geld. Damit können dann Tonfiguren von Spezialisten gekauft und im Mausoleum platziert werden.
Die Auswahl der Aktionen geschieht über ein Drehrad-Mechanismus, wo eigene Worker platziert werden und dann die Aktionen des gewählten Bereiches getriggert wird. Im Spiel zu zweit hat man 5 dieser Worker, bei mehr Mitspielenden reduziert sich diese Zahl. Zudem startet man mit kleinen Arbeitern, welche durch Aktionen auf dem Rad, in große Arbeiter verwandelt werden können. Dann können diese auch Felder in der Aktionsauswahl nutzen, die bereits von einem gegnerischen, kleinen Worker besetzt sind.
Das Spiel geht über fünf Runden, an deren Ende immer eine Zwischenwertung ausgelöst wird. In den Wertungen werden die Krieger in Reihen und Spalten gewertet, welche durch 2 Inspektoren-Figuren am Rand des Mausoleums bestimmt werden. Zudem geben eingesetzte Musiker Punkte für alle Soldaten, die waagerecht oder senkrecht zu ihnen stehen. Zusätzlich gibt es zu jeder Spielrunde ein zufällig ausgelostes Rundenziel, wo die Mehrheit und die Anwesenheit in einem bestimmten Bereich des Mausoleums gewertet wird oder das Vorhandensein von Ressourcen, wie Lehm.
Nach der fünften und finalen Spielrunde findet dann die Endwertung statt. Dabei werden die Gruppen aus den unterschiedlichen Soldatentypen im Mausoleum bewertet. Auch hier gibt es Punkte für die Mehrheit der eigenen Soldaten in einer Gruppe und weniger Punkte für die Anwesenheit, ohne die Mehrheit erlangt zu haben.
Rundenablauf in Terracotta Armee
Die Spielenden setzen abwechselnd ihre Worker auf einen Abschnitt des Aktionsrades. Sollte nichts Passendes zu finden sein, kann eines der Räder für 2 Geld eine Stufe weitergedreht werden.
Nach dem Einsetzen des Workers werden die Aktionen von innen nach außen auf dem Bereich abgearbeitet. Das Rad bietet sehr viele Symbole und Aktionen. Am Ende gibt es aber nur folgende Arten, die allerdings in unterschiedlicher Wertigkeit vorhanden sind:
- Lehm befeuchten
- Soldaten bauen und dafür Lehm bezahlen
- Arbeiter von klein in groß umwandeln
- Geld bekommen
- Lehm bekommen
- Einen der sechs Meister aktivieren
- Den Startspielermarker nehmen
- Einen Spezialisten bauen
- Waffen aktivieren
Die sechs Meister bringen den Spielenden ein paar Boni. Drei von ihnen bringen zu Rundenende Einkommen in Geld, die anderen drei schützen je ein Lehm davor, am Rundenende auszutrocknen. Die Aktivierung erfolgt mir kleinen Papp-Mitarbeitern, welche immer teurer werden. Zu den genannten Boni zum Rundenende bringen die Meister noch einen Sofortbonus, den man bei der Aktivierung bekommt. So kann man Lehm bekommen, das Lehm aus Hütten, man kann die Inspektoren bewegen, den Effekt des inneren Aktionsrades doppelt ausführen, Soldaten auch für Geld statt Lehm bauen oder alle seine Waffen aktivieren.
Die aktivierten Waffen können Effekte pro Soldatentyp auslösen, wenn die Waffen beim Bau eines solchen aktiv sind. Zudem benötigt man aktive Waffen, um einen Spezialisten zu bauen. Von diesen Spezialisten stehen vier unterschiedliche zur Verfügung, die man für Geld kaufen kann.
- Das Pferd: Es vergrößert die Fläche eines Soldaten, es gilt aber nicht als drei Soldaten bei einer Gruppenwertung.
- Der Musiker: In jeder Wertung bekommen alle Soldaten, die in der gleichen Reihe oder Spalte mit dem Musiker stehen, einen Siegpunkt.
- Der Bogenschütze: Bei dieser Figur ist es wichtig, wen er anschaut. Denn die angeschaute Figur zählt dann bei Gleichständen in Wertungen doppelt.
- Der Lakai: Am Spielende werden alle angrenzenden Soldaten nach Mehrheit und Anwesenheit bewertet.
Das Herzstück des Spiels ist natürlich der Bau der Soldaten und ihre Platzierung im Mausoleum. Baut man einen Soldaten, zahlt man die Kosten in feuchtem Lehm, wählt einen der Soldaten aus dem Vorrat. Je weniger oft ein Soldatentyp gebaut wurde, desto weniger Siegpunkte bringt nun der Bau. Der gewählte Soldat wird auf einen zur eigenen Spielerfarbe gehörigen Sockel gestellt und kann jetzt im Mausoleum platziert werden. Bei der Platzierung ist darauf zu achten, dass es am Spielende für zusammenhängende Gruppen gleicher Soldatentypen recht viele Siegpunkte gibt. Der Spielende, welcher die Mehrheit in einer solchen Gruppe hat, bekommt mehr Punkte, als ein Spielender, dessen Soldaten in der Gruppe nur anwesend sind. Zusätzlich spielt die Anzahl der verschiedenen Spielerfarben in einer Gruppe eine Rolle, diese dient als Multiplikator.
Haben alle Spielenden alle Worker auf dem Aktionsrad eingesetzt, endet die Spielrunde und es findet die Zwischenwertung statt. Zudem gibt es Einkommen von verschiedenen Meistern und alles Lehm, im eigenen Vorrat, trocknet jetzt aus.
Fazit Terracotta Armee
Kommen wir erst zu den positiven Dingen. Das Spiel ist wirklich superschön anzusehen und die Spielfiguren der Krieger sind wirklich toll. Die Idee, ein Mausoleum mit den Kriegern zu füllen und dabei auf besondere Anordnungen zu achten ist klasse und funktioniert auch prima. Die Anleitung des Spiels ist gut, hat aber ein paar Schwächen. Das Verhalten des Pferdes bei den Wertungen haben wir erst nach dem Lesen der englischen Anleitung verstanden und uns dazu im BGG-Forum nochmals rückversichert.
Allerdings will das Spiel bei uns nicht so richtig ankommen. Alles, was jetzt kommt, bezieht sich ausdrücklich auf Spiele zu zweit.
Machen wir es kurz, es dauert einfach zu lange. Punkt. Spätestens in der vierten Runde wird es eintönig.
Ok, doch noch etwas ausführlicher: Jeder Spielende hat 5 Worker, die auf dem Aktionsrad eingesetzt werden können. Dieses hat 12 Einsetzfelder und man kann die Räder mit Geld auch noch verstellen. Das führte in unseren Partien dazu, dass wir spätestens ab der zweiten Spielrunde, keine Ressourcen-Knappheit mehr hatten. Geld und Lehm waren immer präsent. Auch der ausgetrocknete Lehm aus der Vorrunde, egal, wie viel es ist, kann mit einer Aktion wieder befeuchtet werden. Also baut man schnell recht viele Soldaten ins Mausoleum und kauft den ein oder anderen Spezialisten dazu und setzt diesen für sich günstig ein. Das Bauen der Soldaten geht so flott und schnell, dass uns einmal in der fünften Runde die Farbmarkierer für die Soldaten ausgegangen sind.
Das Einsetzen der Soldaten ins Mausoleum, das Bilden von Gruppen, das Platzieren passend zu den Rundenzielen, macht unglaublich viel Spaß und funktioniert auch prima. Aber am Ende fühlt es sich an, wie ein Plättchenlegespiel, wo man die Soldaten aus einem Sack zieht, so 2–3 pro Runde. Nur, dass das Ziehen aus dem Sack hier durch die Beschaffung von Ressourcen kurz unterbrochen wird.
Wir haben im BGG-Forum gelesen, dass einige hingehen und beim Spiel zu zweit die Rundenzahl auf 4 Runden kürzen. Wir selbst hatten schon überlegt, die Anzahl der Worker zu reduzieren und/oder Felder auf dem Auswahlrad zu blockieren. Eigentlich sind wir keine Freunde von Hausregeln. Aber bei unseren bisherigen Partien, war es für uns, ab der vierten, spätestens ab der fünften Runde, nur noch Routine und das Abhandeln von Aktionen, um endlich zum Ende zu kommen.
Das wird im Spiel zu dritt oder gar zu viert sicherlich anders aussehen. Hier haben die Spielenden nur vier oder drei Worker im Einsatz, es ist mehr los auf dem Aktionsrad und auch im Mausoleum wird der Kampf um die besten Plätze sicher noch spannender. Nur, wir spielen 95 % unserer Spiele zu zweit. Wenn es auch mit den Hausregeln nicht besser wird, dann zieht das Spiel hier wieder aus.
Um es noch einmal klarzustellen, das Spiel ist schön anzusehen, hat eine tolle Qualität und es funktioniert auch alles, wie es soll. Nur beim Spiel zu zweit, sehen wir einigen Verbesserungsbedarf, um den Spielspaß oben zu halten. Und es ist natürlich nur unser persönlicher Eindruck.
Informationen zu Terracotta Armee
Bewertung Terracotta Armee
Unsere Spielberichte und Bewertungen beruhen auf subjektiven Ersteindrücken der Spiele. Dabei geht es uns um die Spielidee, die Mechaniken, die Anleitung, das Material, den Wiederspielwert, die Optik, die Spielbarkeit zu zweit und wie es uns gefällt. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Letzte Aktualisierung des Beitrages am: 6. Januar 2024
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Wer schreibt hier?
Frau Melli und Herr Tommi, zwei Brettspielfans aus dem Ruhrpott. Mehr erfahrt Ihr auf unserer „Über-Uns"-Seite.
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Danke für das Lesen des Beitrages.
Hinweis: Wenn wir über Spiele berichten, das sind das subjektive (Erst-)Eindrücke, die wir von dem Spiel gesammelt haben. Wir sehen uns nicht als Spielkritiker.
Übrigens: Die Texte auf diesem Blog sind selbst geschrieben und stammen nicht aus einer Text-KI. Allerdings lassen wir inzwischen einige Titelbilder von einer Bilder-KI erstellen. Ihr erkennt diese an den Zauberern, Zwergen oder anderen Wesen, die wir nicht selbst fotografieren können.
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Beruflich in der IT unterwegs sind Brettspiele für "Herrn Tommi" die Möglichkeit, einfach mal abzuschalten. Am Abend oder am Wochenende, zusammen mit Frau Melli einfach mal eine Welt retten, einen Zoo aufbauen oder den Mars besiedeln, einen besseren Eskapismus gibt es eigentlich nicht.
Neben den Brettspielen gehören das Radfahren, das Reisen und die Fotografie zu seinen Hobbys. Mehr drüber findet Ihr im Blog www.jansens-pott.de.