Die Gilde der fahrenden Händler
Inhalt
Mit Die Gilde der fahrenden Händler ist eine weitere Neuheit bei uns auf dem Spieltisch gelandet. Es ist ein kurzweiliges, flottes Spiel, indem wir im Auftrag der Königin das Reich von Tigomé neu erkunden und kartografieren. Dabei entdecken wir Dörfer, Schätze und Entdeckungstürme. Zusätzlich können wir Handelsrouten zwischen den Städten des Königreiches errichten.
Die Gilde der fahrenden Händler – worum geht es?
Kern des Spiels ist ein Flip&Set-Mechanismus, wobei Set hierbei das Setzen der Kundschafterwürfel auf der Karte beschreibt. Geflippt werden 5 Basis-Erkundungskarten, welche für alle Mitspielenden die nächste Aktion bestimmen. Die Karten geben vor, welche der vier Geländearten (Grasland, Wüste, Berge, Meer) erkundet werden können. Zusätzlich bekommt jeder Spieler in den ersten drei Ären eine persönliche Entdeckerkarte, welche sofort und in allen folgenden Ären gespielt werden kann. Diese bieten verschiedene Variationen, um Gebiete auf der Karte zu entdecken.
Ein Spiel geht über 4 Ären, in denen die eigene Landkarte erkundet werden kann, ausgehend von der Hauptstadt. Dazu wird eine der Entdeckerkarten aufgedeckt und dann können die Spieler Kundschafter, in Form von kleinen Würfeln, auf Landschaftsfelder legen. Füllt man mit seinen Kundschaftern eine komplette Fläche, einer Landschaftsart, entdeckt man dort ein Dorf. Es gibt aber auch Schätze zu entdecken und Entdeckertürme, am Rande der Karte.
In einer neuen Ära können die gesetzten Entdecker vom Spielfeld. Nun kann neu erkundet werden, dabei dienen dann die bereit entdeckten Dörfer als zusätzliche Startpunkte, neben der Hauptstadt.
An verschiedenen Stellen auf der Karte findet man Ruinen oder Schiffswracks, welche einen Schatz beinhalten. Manche Schatzkarten geben den Spielenden einen Sofortbonus, andere Geld am Spielende. Ebenfalls Geld bekommt man, wenn ein Dorf entdeckt wird oder einer der Entdeckertürme. Und Geld ist in diesem Spiel wichtig. Nein, ausgeben kann man es nicht, aber wer am Ende das meiste Geld besitzt, hat das Spiel gewonnen.
Eine Spielrunde Gilde der fahrenden Händler
Die Regeln und der Spielablauf sind sehr einfach und schnell zu lernen. Eine Ära dauert immer so lange, wie Entdeckerkarten im aktuellen Stapel sind. Es wird dann eine Entdeckerkarte aufgedeckt und alle Mitspielenden führen gleichzeitig die Erkundungsaktion der Karte aus. Dabei setzen Sie ihre Kundschafterwürfel auf die ihre eigene Karte, und zwar auf die Landschaftsfelder, welche die Karte vorgegeben hat.
Dabei ist zu beachten, dass neue Würfel nur angrenzend zur eigenen Hauptstadt, zu Dörfern und bereits ausliegenden Kundschaftern gelegt werden dürfen. Ein Dorf entdeckt man dabei, wenn man einen zusammenhängenden Bereich einer Landschaft komplett erkundet hat. Dieses Dorf kann dann in kommenden Ären als Startpunkt für weitere Erkundungen genutzt werden. Setzt man seinen Kundschafter auf ein Feld, wo ein Schiffswrack oder eine Ruine abgebildet sind, bekommt man eine Schatzkarte. Das entsprechende Feld auf der Karte wird dann mit einem Marker abgedeckt, denn Schätze können nur einmal gefunden werden. Erreicht man einen der Entdeckertürme am Rande der Insel, so wird dieser mit einem Entdeckerturm markiert und bringt sofort Geld in die Kasse. Zuletzt können noch Städte auf der Karte mit Kundschaftern verbunden werden. Schafft man das, bekommt man zur Belohnung ebenfalls Geld für die neue Handelsroute und deckt eine der beiden Städte ab, diese kann im weiteren Verlauf nicht mehr für weitere Handelsrouten genutzt werden.
In den ersten drei Ären bekommt man im Laufe der Zeit eine eigene, individuelle Erforscherkarte, welche mehr und bessere Möglichkeiten zur Erkundung bietet. Diese kann sofort genutzt werden, wenn man sie bekommt und sie wird in der folgenden Ära wieder zum Zuge kommen, da der Stapel mit den Entdeckerkarten erweitert wird.
Im Spiel liegen zudem drei Zielkarten aus, welche von den Mitspielenden erfüllt werden können. Der erste Spieler, bekommt dabei natürlich eine höhere Belohnung, als die nachfolgenden Spieler. Das ist ein kleines Wettrennen um möglichst zuerst die Ziele zu erfüllen.
Am Ende einer Ära werden alle Kundschafter wieder vom Spielfeld entfernt, die Entdeckerkarten neu gemischt und es geht wieder von vorn los.
Die Gilde der fahrenden Händler – Unser Fazit
Eines direkt vorweg, wer ein interaktives Spiel sucht, wird mit der Gilde der fahrenden Händler nicht glücklich werden. Das Spiel ist sehr solitär, nur der kleine Wettlauf um das Erreichen der Zielkarten, bietet eine interaktive Komponente.
Uns stört das allerdings gar nicht. Wir sind beide den ganzen Tag viel mit Menschen in Kontakt, telefonieren beruflich viel, sitzen oft in Meetings, da ist unser Tagesbedarf an Interaktion am Abend oft aufgebraucht. Da kommen uns solitäre Spiele, wo wir zwar gemeinsam spielen, aber es relativ ruhig am Spieltisch ist, genau richtig. Darum gefallen uns auch Spiele wie Distilled oder Erde gerade so gut und Die Gilde der fahrenden Händler reiht sich da nahtlos ein.
Was uns ebenfalls sehr gut gefällt, es gibt keine Downtime in dem Spiel. Es wird eine Erkundungskarte aufgedeckt und alle führen dann gleichzeitig ihre Züge aus. Wenn man die Regeln einmal intus hat, passt die Zeitangabe auf der Packung mit 45 Minuten ausgezeichnet. Wir schaffen eine Partie inzwischen auch in 35 Minuten, ohne dass es sich hektisch anfühlt.
Die Spielzüge sind gut planbar, da man immer weiß, welche Erkundungskarten oder eigene Entdeckerkarten in der aktuellen Ära noch gespielt werden können. Allerdings weiß man nicht, wann sie kommen und das macht den Reiz des Ganzen aus. In der ersten Ära kann es zudem passieren, dass alle Spieler zu Beginn recht ähnlich auf ihren Karten erkunden. Das ändert sich aber spätestens dann, wenn die individuellen Entdeckerkarten ins Spiel kommen.
Zu jeder der vier verschiedenen Landkarten, die alle kleine besondere Regelfeinheiten besitzen, gibt es zudem einen Satz aus 6 Zielkarten. Von denen kommen immer drei zufällig ins Spiel. Aus dieser Kombination ergibt sich auch ein schöner Langzeitspaß.
Die Landkarten bestehen aus einer recht dünnen Pappe, die sich aber nicht wellen. Die Spielkarten haben eine gute Qualität und die Symbole darauf sind recht groß und gut zu erkennen. Überhaupt ist die Symbolsprache des Spiels schnell gelernt. Die Spielkomponenten wie Würfel, Entdeckertürme und Dörfer sind aus Holz. Die Anleitung ist auf einem schönen Papier gedruckt und einwandfrei verständlich, mit vielen Beispielen. Lediglich die Abdeckmarker für die Städte und Schätze sind aus Pappe und ein wenig friemelig klein. Zum Setzen reichen die aber aus, größere Marker würden auch nicht in die Hexfelder auf der Karte passen. Wenn man aber zum Ende einer Ära seine Kundschafter von der Karte entfernt, muss man ein wenig aufpassen, dass die Marker da liegen bleiben, wo sie hingehören.
Alles in allem würden wir sagen, es ist ein kurzweiliges, schönes, flottes Spiel mit einiger Langzeitmotivation, für Leute, die keine große Interaktion im Spiel erwarten. Wir würden es auch als gehobenes Familienspiel einstufen oder als Einsteiger-Kennerspiel. Denn die Regeln sind flott erklärt und gelernt. Zudem kann man das Spiel auch mal aus dem Bauch heraus spielen, ohne riesige taktische Planungen und dabei trotzdem gut abschneiden.
Nachtrag nach Monaten: Einige Partien später wird das Spiel bei uns wieder ausziehen. Einerseits haben wir uns ein wenig daran satt gespielt. Andererseits gehen uns die kleinen Marker, welche auf den Inseln platziert werden, ein wenig auf die Nerven. Irgendwann wird es halt wuselig und wenn man dann, in einer unbedachten Bewegung, mal gegen die Karte stößt, hat man ein Inferno angerichtet. Wir bleiben dabei, es ist ein tolles Spiel. Aber das Material ist uns ein wenig zu klein und zu friemelig.
Informationen zu Die Gilde der fahrenden Händler
Bewertung Die Gilde der fahrenden Händler
Unsere Spielberichte und Bewertungen beruhen auf subjektiven Ersteindrücken der Spiele. Dabei geht es uns um die Spielidee, die Mechaniken, die Anleitung, das Material, den Wiederspielwert, die Optik, die Spielbarkeit zu zweit und wie es uns gefällt. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Transparenz-Hinweis: Wir haben das Spiel als vergünstigtes Rezensionsexemplar von Skellig Games bekommen. Dies hat aber keinen Einfluss auf unsere Meinung und die Bewertung des Spiels.
Letzte Aktualisierung des Beitrages am: 16. Juni 2024
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Wer schreibt hier?
Frau Melli und Herr Tommi, zwei Brettspielfans aus dem Ruhrpott. Mehr erfahrt Ihr auf unserer „Über-Uns"-Seite.
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Hinweis: Wenn wir über Spiele berichten, das sind das subjektive (Erst-)Eindrücke, die wir von dem Spiel gesammelt haben. Wir sehen uns nicht als Spielkritiker.
Übrigens: Die Texte auf diesem Blog sind selbst geschrieben und stammen nicht aus einer Text-KI. Allerdings lassen wir inzwischen einige Titelbilder von einer Bilder-KI erstellen. Ihr erkennt diese an den Zauberern, Zwergen oder anderen Wesen, die wir nicht selbst fotografieren können.
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Beruflich in der IT unterwegs sind Brettspiele für "Herrn Tommi" die Möglichkeit, einfach mal abzuschalten. Am Abend oder am Wochenende, zusammen mit Frau Melli einfach mal eine Welt retten, einen Zoo aufbauen oder den Mars besiedeln, einen besseren Eskapismus gibt es eigentlich nicht.
Neben den Brettspielen gehören das Radfahren, das Reisen und die Fotografie zu seinen Hobbys. Mehr drüber findet Ihr im Blog www.jansens-pott.de.